Verwaltungsgericht:Endgültiges Aus für Bahngleis in Wasserburg

Seit drei Jahrzehnten hängt der Eisenbahnanschluss der Wasserburger Altstadt nun schon in der Luft - anfangs sogar buchstäblich, weil 1987 nach starken Regenfällen ein Stück vom Uferhang des Inns unter den Gleisen weggerutscht ist. Nun hat es das Verwaltungsgericht München für rechtens erklärt, die kurze Bahnstrecke endgültig aufzulassen. Diese teilte die Stadt Wasserburg am Mittwoch mit.

Die Verwaltungsrichter verwarfen demnach die Klage eines kleinen Eisenbahnunternehmens und gaben der Stadt recht. Die hatte die Trasse günstig übernommen, nachdem die damalige Bundesbahn die Gelegenheit des Hangrutsches genutzt und den Verkehr auf der kurzen Stichstrecke eingestellt hatte, die auf die Halbinsel in der Innschleife führt. Die heutige Station "Wasserburg (Inn) Bf" liegt gut drei Kilometer von der Altstadt entfernt in Reitmehring, von wo aus Gleise Richtung Grafing, Rosenheim und Mühldorf führen. Die Stadt hatte erwogen, die Altstadt-Trasse wieder in Betrieb zu nehmen, verwarf dies dann aber als zu teuer. Für das Bahnhofsareal in der Altstadt kursieren längst andere Nutzungsideen. Ehe sie die Trasse auflassen durfte, musste die Stadt sie aber ausschreiben. Prompt interessierten sich zwei Bieter, mit denen die Stadt aber nicht einig wurde. Während sich eine private Initiative zurückzog, klagte die "Wasserburger Altstadtbahn", eine Gesellschaft dreier Firmen und des Fahrgastverbands Pro Bahn, gegen den auch lokalpolitisch strittigen Beschluss, die Strecke aufzulassen. Das Gericht hat die Klage nun verworfen, das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig.

© SZ vom 12.01.2017 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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