Registrierzentren:"Bamberg hat die Kapazitäten"

Wirklich überrascht war Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke nicht, dass seine Stadt eines der ersten Registrierungszentren bekommen soll, auf die sich die Parteichefs am Donnerstagabend in Berlin verständigt haben. "Wir haben eine Notlage und Bamberg hat die Kapazitäten", sagt Starke am Freitag. Seit ein paar Wochen ist in einer ehemaligen US-Kaserne das Balkanzentrum in Betrieb, in dem bis zum Jahresende 1500 Menschen unterkommen sollen. Nur kurz, denn von Registrierung bis Abschiebung soll es schnell gehen, die meisten Menschen vom Westbalkan haben kaum eine Chance auf Asyl. Nun sollen es wohl 4500 Asylbewerber werden, eventuell auch aus anderen Ländern. "Da gibt es im Moment nur Gerüchte", sagt er über die genauen Vorgaben. 25 statt bisher zehn Häuser könnten belegt werden, das verändere freilich den Konversionsprozess. Dennoch sollen demnächst etwa 100 Wohnungen in einem anderen Areal freigegeben werden, denn der Immobilienmarkt ist angespannt. Wenn nun noch mehr Flüchtlinge ohne Aussicht auf Asyl untergebracht würden, sei das auch "ein Beitrag für die kommunale Familie", sagt Starke. So werde anderswo Platz für Bürgerkriegsflüchtlinge. Die Stadt profitiert auch von der Flüchtlingskrise: Die Bundespolizei habe angefragt, die braucht Platz für ein neues Ausbildungszentrum. Das könnte auch auf früherem Armee-Grund entstehen.

In Manching bei Ingolstadt weiß Bürgermeister Herbert Nerb auch noch nicht, wie aus dem Balkanzentrum dort ein Registrierungszentrum werden soll. 500 Menschen leben derzeit in einer ehemaligen Kaserne, im dazugehörigen Gelände in Ingolstadt in Platz für zusätzliche 1500. Ob es noch mehr werden könnten, hat Nerb noch niemand gesagt.

© SZ vom 07.11.2015 / kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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