Mitten in Bayern :All die guten Vorsätze

Lesezeit: 1 min

Das Jahr geht zu Ende und die Leute nehmen sich allerhand Dinge vor. Die meisten wollen mehr Zeit für die Familie haben, hat Forsa herausgefunden. Gleichzeitig wollen die Bayern gesünder essen und weniger Alkohol trinken. Wie soll das bloß zusammengehen?

Von Katja Auer

Wenn der Weihnachtsstress erst einmal überstanden ist, werden viele Leute in den Tagen um Silvester gern ein bisschen sentimental. Weil die Zeit so schnell vergeht und schon wieder ein Jahr rum ist. Dann nehmen sich die Leute allerhand Dinge vor für das neue, das noch so unberührt vor ihnen liegt, auch wenn längst belegt ist, dass nur wenige ihre Vorsätze über Dreikönig hinaus einhalten. Gefasst werden sie trotzdem, das ist ebenfalls statistisch untermauert. So wollen sich zwei Drittel der Menschen in Bayern im neuen Jahr mehr Zeit für Familie und Freunde nehmen, hat Forsa in einer repräsentativen Umfrage herausgefunden.

Es wäre freilich lobenswert, die Oma nicht nur an Weihnachten mit einem Fläschchen Eierlikör zu beglücken, sondern auch zwischendurch mal vorbeizuschauen. Noch lobenswerter allerdings, wenn es dafür nicht eigens einen guten Vorsatz bräuchte. Mehr als die Hälfte der Befragten will sich außerdem mehr um sich selbst kümmern, also vermutlich nicht nur um die Arbeit und die Kinder und die Oma. Ach doch, um die ja schon.

Gesünder essen zählt Forsa zufolge für 49 Prozent der Bayern ebenfalls dazu, was wiederum leichte Kollisionen mit dem Mehr-um-die-Familie-kümmern-Vorsatz ergeben könnte, ist doch eine groß angelegte Familienzusammenkunft in Bayern immer noch oft verbunden mit einem guten Essen, das traditionell eher aus Fleisch und Knödeln besteht, gefolgt von selbstgebackenen Sahnetorten, als aus einem leichten Salat aus dreierlei Quinoa. Ebenso problematisch schaut es mit dem Vorsatz vieler Befragter aus, weniger Alkohol trinken zu wollen. Und das in einem Land mit einem staatlichen Hofbräuhaus, wo das Biertrinken quasi zur Leitkultur gehört. Das Rauchen dagegen nicht mehr, das hat die CSU längst vom Stammtisch entfernt, der Vorsatz weniger Zigaretten zu rauchen, wird sich wenigstens in den Wirtshäusern ganz gut umsetzen lassen.

Und noch eins haben sich die Bayern vorgenommen: Viele wollen weniger oft zum Handy greifen. Der Heimatminister macht es vor und twittert nicht mehr. Das ist wahrlich ein guter Vorsatz. Wenn der zumindest hält, lässt es sich wunderbar handylos bei Schweinsbraten und Bier mit der Familie zusammensitzen.

© SZ vom 19.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: