Diese Woche:Das war

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Wie die Zeit vergeht: Dort, wo die Ingolstädter nach dem Erstliga-Aufstieg nie mehr sein wollten, wollen sie aktuell unbedingt wieder hin. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Diese Woche hat mal wieder gezeigt, dass die Probleme in Bayern kleiner sind als anderswo. Da ist der FC Ingolstadt () in die erste Fußball-Bundesliga aufgestiegen, mit einem 2:1 gegen Leipzig. Aber eine Feier auf dem Rathausbalkon wird es nicht geben - weil der zu klein ist. Okay, Problem lässt sich lösen, wird halt eine Bühne aufgestellt. Und was ist mit dem klitzekleinen Problem, dass Stromleitungen hässliche Masten brauchen, um nicht zu Boden zu fallen? Lässt sich auch lösen. Drücken wir die Trassen einfach Hessen und Baden-Württemberg aufs Auge, wie es Wirtschaftsministerin Ilse Aigner vorgeschlagen hat. Die Kollegen, zum Beispiel Hessens grüner Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, sind sauer? A geh!

Apropos Probleme: Ist es ein Problem, dass der Coburger Firmengründer Max Brose Mitglied in der NSDAP war und Zwangsarbeiter beschäftigte? Nein, entschied der Stadtrat am Donnerstag. Die Spruchkammer hatte ihn 1949 ja nur als Mitläufer eingestuft Jetzt soll eine Straße nach Max Brose benannt und die Geschichte der Stadt Coburg in der Nazi-Zeit aufgearbeitet werden. Wäre es nicht andersrum gescheiter gewesen? A geh!

Was dagegen wirklich ein Riesenproblem ist: Fensterln, dieser schöne bayerische Brauch, soll auf einmal sexistisch sein. Sagt eine Gleichstellungsbeauftragte an der Uni Passau, die Studenten davon abriet, bei einem Sportfest einen Fensterlnwettkampf zu veranstalten. Über die Frau ging ein Shitstorm nieder, dabei hätte sie bloß Ilse Aigner um Rat fragen müssen, die sich nicht nur mit Trassen, sondern auch mit der Fensterlnproblematik bestens auskennt. "Zum Fensterln gehören immer zwei", weiß die Ministerin. "Eine muss das Fenster ja aufmachen. Ob es dann klappt, hängt - wie so oft - von den Frauen ab." Sexistisch? A geh!

Und dann ist da noch das Problem mit den Eiern: Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat eine Salmonellen-Epidemie mit zwei Toten bei Bayern-Ei in Niederbayern ihren Anfang genommen. Offenbar war bei Kontrollen geschlampt worden. Aber die Epidemie war im vergangenen Sommer, oder? Ist das Problem nicht längst verjährt? A geh!

© SZ vom 23.05.2015 / nas - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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