Die Woche:Das war

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Foto: Johannes Simon (Foto: Johannes Simon)

Es war eine eisige Woche in Bayern, der Main-Donau-Kanal ist zugefroren, teilweise auch der Main und die Donau, viele Seen sowieso. Auf dem Chiemsee hat die Schifffahrt den Verkehr zur Herreninsel zuerst teilweise und dann ganz eingestellt. Das damit praktisch unerreichbare Königsschloss auf Herrenchiemsee kann also gerade nicht die Kulisse für Fotos und Selbstdarstellungen aller Art abgeben. Zuständig dafür ist und bleibt der Heimatminister Markus Söder - also für das Schloss natürlich. Den Freien Wählern aber drängt sich der Eindruck auf, dass sich Söder ganz generell für innerparteiliche Selbstdarstellungen aller Art zuständig fühlt und dafür auch die Pressestelle seines Ministeriums einspannt. Aus Sicht der Freien Wähler tritt er damit übrigens wieder mal in Konkurrenz zu Innenminister Joachim Herrmann und Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Ein paar solcher Posten soll ihnen die CSU auch mal abgeben, wünschen sich die Freien Wähler insgeheim, vielleicht klappt es dann auch bei ihnen besser mit der PR. Lernen könnten sie in dieser Hinsicht womöglich auch noch was von einem gewissen Karl-Theodor zu Guttenberg , der sich ganz im Geheimen, aber unter mutmaßlicher Beiziehung des Boulevards, mit CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer getroffen hat. Das löste einmal mehr Spekulationen über ein mögliches Comeback aus. Der ehemalige Doktor dementierte abermals, weshalb man es ihm langsam auch glauben darf. Übrigens: Von den Akademikern sind in Bayern fast die Hälfte Akademikerinnen, bloß auf den Lehrstühlen sitzen immer noch zu vier Fünfteln Männer. Ob und wie das per Gesetz zu ändern wäre, darüber herrscht im Landtag Dissens.

Dass sie im Alter nicht darben wollen, darin sind sich die Landtagsabgeordneten aber schon einig. Deshalb erwägen sie, sich selber auch andere politische Ämter anzurechnen, um auf genügend Jahre für die Abgeordnetenaltersentschädigung zu kommen.

Zählen sollen auch die Dienstjahre als Bürger- oder Oberbürgermeister, und da müssen sich die Regensburger eventuell einen neuen wählen. Joachim Wolbergs brauchen sie dazu gar nicht mal abzuwählen. Dessen Vorgänger Hans Schaidinger ist ja schon viel zu lange nicht mehr im Amt, als dass er dieses jetzt noch verlieren könnte. Zu verlieren gäbe es für beide trotzdem was, unter anderem Pensionsansprüche.

© SZ vom 28.01.2017 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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