Die Woche:Das war

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Den Anfang der Woche markierte das Ende einer 15 Jahre langen Suche. Ein Pilzsammler entdeckte in einem Waldstück in Thüringen menschliche Knochen, nach einer DNA-Analyse steht fest, dass sie Peggy gehören. Die ganze Zeit lagen die Überreste des Kindes nur 15 Kilometer von seinem Heimatort Lichtenberg (Landkreis Hof) entfernt. 2001 war die damals Neunjährige verschwunden, bis heute suchen Ermittler nach einem Täter. Nun wurde wieder eine Sonderkommission eingesetzt, die dritte in dem Fall. 30 Mitarbeiter arbeiten unter Hochdruck, um herauszufinden, was mit Peggy geschehen ist. Gerade werden die Überreste noch untersucht, ebenso wie persönliche Gegenstände, die im Wald gefunden wurden. Vielleicht lässt sich fremde DNA feststellen, vielleicht irgendetwas anderes, das auf einen möglichen Täter hindeutet. Bis zum Freitag suchten Polizisten die Wege von Lichtenberg nach Thüringen nach möglichen Spuren ab, vielleicht hat damals auf der Fahrt jemand etwas aus dem Fenster geworfen, das die Zeit überdauert hat. Bei all der traurigen Gewissheit - die Hoffnung ist gestiegen, dass der Fall Peggy doch noch aufgeklärt wird.

Verschwunden geblieben ist bislang ein chinesisches Ehepaar, das am Samstag auf dem Weg zum Schloss Neuschwanstein zum letzten Mal gesehen wurde. Sie waren mit einer Reisegruppe unterwegs und kamen zur Abfahrtszeit nicht zum Bus zurück. Die Polizei suchte mit Hunden, Hubschrauber, Tauchern, aber die 39-jährige Frau und ihr zwei Jahre jüngerer Mann sind nicht wieder aufgetaucht.

1,5 Millionen Besucher kommen jedes Jahr zum Traumschloss von König Ludwig II. und die geben dort eine Menge Geld aus. Für Schneekugeln zum Beispiel mit dem Schloss drin, T-Shirts mit dem Schloss drauf oder Bücher mit irgendwas über das Schloss drin. Deswegen wollen die Souvenir-Händler auch nicht akzeptieren, dass die Schlösserverwaltung die Markenrechte für das Märchenschloss für sich alleine beansprucht. Der Streit zieht sich schon seit Jahren durch die Instanzen. Das EU-Gericht in Luxemburg hat nun der Schlösserverwaltung recht gegeben. Die nächste Runde findet dann vor dem Europäischen Gerichtshof statt. So weit wird es der Personalstreit wohl nicht schaffen, der in Neuschwanstein gerade auch noch ausgefochten wird. Von Schikane ist da die Rede und allerhand unschönen Vorfällen. Ein Mitarbeiter ist gar gegen die Chefin vor Gericht gezogen, ohne Ergebnis bislang. Das war wahrlich keine Märchenwoche für das Märchenschloss.

© SZ vom 09.07.2016 / kaa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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