CSU-Chef warnt vor Siegessicherheit:Seehofer lobt Einigkeit in Union

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Parteitage: Scheuer und Füracker als Bezirksvorsitzende bestätigt

Von Wolfgang Wittl, Viechtach/Regenstauf

Mit Blick auf die guten Umfragewerte hat CSU-Chef Horst Seehofer seine Partei vor schneller Siegessicherheit gewarnt. "Wir haben noch nichts gewonnen - und bis zum Gewinn müssen wir hart arbeiten", sagte Seehofer am Samstag auf dem Bezirksparteitag der niederbayerischen CSU in Viechtach. Er ermahnte seine Partei, nicht die Bodenhaftung zu verlieren. "Die Leute wollen, dass wir uns bis zur letzten Minute quälen." Die jüngste Umfrage sah die CSU für die Bundestagswahl am 24. September bei 49 Prozent. "Stimmungen sind noch keine Stimmen", sagte Seehofer. Einen solch "tief greifenden Stimmungswandel" wie jetzt habe er in der Politik noch nie erlebt.

Seine Partei rief er zur Geschlossenheit auf: "Der Sieg ist immer dort, wo Eintracht herrscht." Seine Entscheidung vom Jahresbeginn, gemeinsam mit der CDU und Kanzlerin Angela Merkel in den Wahlkampf zu ziehen, bezeichnete Seehofer als "goldrichtig". Die harten Auseinandersetzungen zuvor mit Merkel in der Flüchtlingsfrage verteidigte er als "notwendig". Nun lobte er das gemeinsame Wahlprogramm ebenso wie die große Einigkeit in der Union. Dass die CSU in ihrem Bayernplan eigene Forderungen vertreten werde, etwa nach einer Obergrenze und dem Ausbau der Mütterrente, wisse die CDU. Seehofer zeigte sich überzeugt, beide Positionen in einem Koalitionsvertrag durchzusetzen. Er nannte als "größten Trumpf" in diesem Wahlkampf, dass die CSU alle Versprechen von 2013 umgesetzt habe. Deshalb habe er "das größte Interesse, dass die Dinge, die wir den Menschen jetzt versprechen, bombensicher eingehalten werden", sagte Seehofer bereits mit Blick auf die für die CSU noch wichtigere Landtagswahl 2018.

Zwischen ihm und seinem Generalsekretär Andreas Scheuer bestehe "blindes Vertrauen", sagte der CSU-Chef. Scheuer forderte ein Nachspiel für die Ausschreitungen beim G-20-Gipfel in Hamburg: "Dieser linke Mob muss ausgehoben werden." Die Niederbayern-CSU bestätigte Scheuer mit 97,4 Prozent als ihren Chef - gut drei Prozent mehr als bei seiner ersten Wahl 2016. Leichte Verluste von 99 auf 94,5 Prozent musste Finanzstaatssekretär Albert Füracker als CSU-Vorsitzender in der Oberpfalz hinnehmen.

© SZ vom 10.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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