Bayern:München

Von kaa

Edmund Stoiber hat den Münchner Marienplatz oft voller Menschen gesehen, wenn Franz Josef Strauß auftrat oder Helmut Kohl oder er selber. Aber so wie am 9. September 2006, als Papst Benedikt XVI. heim kam in die Stadt, in der er von 1977 bis 1982 Erzbischof war, so sei es nie gewesen. "Das war eine ganz besondere Atmosphäre", sagt Stoiber, damals Ministerpräsident, als der Papst an der Mariensäule betete und lautstark das Bayernlied mitsang . Das Datum seines Besuchs ist in den Sockel eingraviert, wie auch der 19. November 1980, als Papst Johannes Paul II. München besuchte - und von Kardinal Joseph Ratzinger empfangen wurde. Zwar war die Visite von Papst Benedikt ein Staatsbesuch, vor allem aber eine pastorale Reise in die Heimat. Und für Stoiber der beeindruckendste Besuch von den vielen, die er in seiner politischen Laufbahn erlebte. "Das war für Bayern ein Stück Selbstvergewisserung", sagt er. Immer noch sei "der christliche Boden in Bayern dichter als anderswo", sagt Stoiber und der Besuch des Papstes, überhaupt das Pontifikat des Bayern, habe das verstärkt.

Der große Gottesdienst in Riem, den mehr als 250 000 Menschen besuchten, ist ihm noch in Erinnerung, als der Papst die Kirche mahnte, sie dürfe ihre missionarischen Aufgaben nicht vernachlässigen. In der Frauenkirche feierte der Papst am Nachmittag eine Vesper und brachte als Gastgeschenk eine Kopie der "mater ecclesiae" mit, des Marienmosaiks, das Johannes Paul II. am Vatikanischen Palast hat anbringen lassen. Die kleinere Version hängt nun in der Sakramentskapelle im Münchner Dom. KAA

© SZ vom 03.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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