Bayern:Altötting

(Foto: dpa)

Man muss schon genau hinschauen, um das wertvolle Stück zu entdecken, das Papst Benedikt XVI. am 11. September 2006 in Altötting hinterlassen hat: seinen Bischofsring. Den Ring, den er bis zur Papstwahl trug, hat er bei seinem Besuch in der Gnadenkapelle abgelegt. Heute steckt der Goldring, hinter Glas, am Zepter der Schwarzen Madonna, das Schmuckstück fällt kaum auf zwischen all dem Gold und Silber des Gnadenbildes. Und noch etwas hat der Papst im Wallfahrtsort Altötting hinterlassen: Eindruck - jedenfalls bei Hanni Wendt, der Geschäftsleiterin im Altöttinger Rathaus.

An einem heißen Spätsommertag steht Hanni Wendt auf dem Kapellplatz und schaut in den wolkenlosen Himmel. Fast wie damals, sagt sie, als der bayerische Papst hier mit 60 000 Menschen den Gottesdienst feierte. Die Fernsehbilder gingen um die Welt und bescherten Altötting zunächst noch mehr Besucher, als ohnehin in den Wallfahrtsort kommen. "Es ist dann natürlich wieder abgeebbt", sagt Wendt, aber präsent sei der Papst nach wie vor. Nicht in den Souvenirläden, nein, Papst-Kitsch findet man dort kaum. Dafür gibt es - unter anderem - einen Papst-Benedikt-Platz, im Ort stehen hüfthohe Steinsäulen mit gravierten Zitaten aus der Altöttinger Papst-Predigt - und am kommenden Wochenende soll in Erinnerung an den Papstbesuch 2006 eine Statue an der Fassade des Kongregationssaals gegenüber der Kapelle enthüllt werden. Dabei soll es dann aber auch bleiben. "Die Hauptperson im Ort", sagt Hanni Wendt, "ist unsere Madonna." GLA

© SZ vom 03.09.2016 / GLA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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