4,2 auf der Richterskala:Tschechisches Beben in Bayern spürbar

Ein Erdbeben mit Zentrum in Tschechien war auch im Nordosten Bayerns deutlich zu spüren. Man habe etwa 150 Meldungen aus der Bevölkerung bekommen - überwiegend aus dem Raum Selb in Oberfranken und Waldsassen in der Oberpfalz, sagte Joachim Wassermann, Leiter der Abteilung Seismologie des Geophysikalischen Observatoriums in Fürstenfeldbruck, am Dienstag.

Das in Tschechien registrierte Erdbeben der Stärke 4,2 vom Montagabend hatte sein Epizentrum bei Luby (Schönbach), knapp 20 Kilometer nördlich von Cheb (Eger). Es war der bisher stärkste Ausschlag eines seit 10. Mai in der Grenzregion zwischen Sachsen, Tschechien und Bayern stattfindenden Schwarmbebens. Dabei treten in dichter zeitlicher Reihenfolge kleine Erdstöße auf. "Es war das heftigste Ereignis im derzeitigen Schwarm", sagte Wassermann. Schäden in Bayern dürfte es aber keine gegeben haben.

Wie sich das Schwarmbeben weiter entwickelt, könne man nicht vorhersagen, ergänzte der Experte. Einige Schwarmbeben flauten nach wenigen Ereignissen wieder ab, andere dauerten mehrere Monate lang. Über Schäden oder Verletzte in Tschechien wurde zunächst nichts bekannt. Die stärksten Erdbeben gab es in der Region Mitte der Achtzigerjahre. Damals erreichten sie eine Stärke von 4,6 auf der Richterskala, Schornsteine fielen ein.

© SZ vom 23.05.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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