Subaru Justy:Logo-Wechsel

Lesezeit: 3 min

Der Subaru Justy war mal ein Suzuki-Klon. Jetzt ist er eigentlich ein Daihatsu. Egal: Ein tauglicher Stadtflitzer ist er allemal.

Günther Fischer

Saft und Kraft Kleinwagen bleibt Kleinwagen. Daran ändern auch vier Türen und Platz für fünf Erwachsene plus eine Ahnung von Kofferraum nicht viel. Obwohl: Für ein 3,6-Meter-Auto ist das schon eine ganze Menge ... Unter der Haube findet sich dafür weniger: Ein 3-Zylinder-Reihenmotor mit 51 kW/70 PS und einem maximalen Drehmoment von 94 Nm/3600 U/min reicht für entspanntes Gleiten von Ampel zu Ampel (oder für den kurzen Sprint). Aber wehe, das Motörchen wird gefordert: Es lässt sich zwar bis 6000 U/min ausdrehen, gibt dann aber Geräusche von sich, die vom leisen Knarzen bis zum laut aggressiven Knurren reichen. Das mag ein Phänomen dieser kleinen Dreizylinder-Motoren sein, ein wenig mehr Dämmung hätte aber vielleicht auch schon geholfen. Immerhin: Die Kraft reicht für einen Spurt auf Tempo 100 in 13,9 Sekunden.

Ja, doch - man kann sich hier wohlfühlen. (Foto: Foto: Daihatsu)

Entspannung dafür an der Verbrauchsfront: Die Werksangabe von 5,0 Liter Normalbenzin war nicht ganz zu schaffen, aber ein Mittelwert von 5,8 Liter (und in diesem Fall war sehr viel Stadtverkehr dabei), ist mehr als respektabel. Das Dahinwieseln in der Stadt ist zudem einigermaßen umweltfreundlich: Mit 118 Gramm CO2 pro Kilometer bleibt der Justy unterhalb der "magischen" EU-Grenze von 120 Gramm pro Kilometer.

Stuss & Genuss Erinnern Sie sich noch? Der alte Justy war ein umetikettierter Suzuki Swift mit Allradantrieb. Der neue Justy trägt jetzt das Blechkleid des Daihatsu Sirion - und das hat viel mit japanisch-amerikanischen Firmenver- und entflechtungen zu tun. Das wollen wir hier aber nicht wirklich weiter aufdröseln. Dennoch ist er nur Kraft Logo ein Subaru - ein Allradantrieb fehlt, ebenso der Subaru-typische Boxermotor.

Eines steht fest: Justy-Land findet sich nur innerhalb von Stadtgrenzen. Langstrecken- und Reise-tauglich ist der Kleine nicht wirklich - er will es auch nicht sein. Dafür sind die Sitze zu schmal, der Motor zu klein und der Radstand zu kurz. Immerhin sind die Armaturen im Innenraum klar und übersichtlich angeordnet, sogar selbsterklärend. Bis auf eine Ausnahme: Die Schalter für die Verstellung der Außenspiegel finden sich - auch welchen Gründen auch immer - an der Mittelkonsole. Selbst geübte Autofahrer müssen da erst mal ein wenig suchen. Und wenn wir eine Bitte frei hätten: Der akustische Licht-an-Warner tönt grauenhaft und dringt durch Mark und Bein - ein bisschen dezenter wäre schön.

Subaru Justy
:Geklonter Japaner

Der Justy ist nun ein Subaru. Früher war er mal ein Suzuki. Geschadet hat es ihm nicht.

Family & Friends Der vollwertigen Plätze sind es fünf - auch wenn es dann schon sehr eng wird in der zweiten Sitzreihe. Aber es geht. Und eine Getränkekiste oder 225 Liter haben dann auch noch Platz im Kofferraum. Aber der Justy zeigt auch, was kleine Japaner sonst noch können: Die Rücksitze sind zwar nicht verschieb-, aber im Verhältnis 60:40 flugs umklappbar - und schon stehen 630 Liter Volumen zur Verfügung. Dank tiefer Ladekante reicht das auch für eine Waschmaschine oder den Vorratseinkauf für den Kindergeburtstag. Wem das alles reicht, der ist mit dem Justy gut bedient.

Wunsch & Wirklichkeit Es kommt selten genug vor, aber der kleine Justy fährt als fast komplettes Auto vor. Schon in der Basisversion Trend finden sich elektrische Fensterheber vorne und hinten, elektrisch einstellbare Außenspiegel, eine Klimaanlage und ein CD-Radio. Wer sich für die Active-Ausstattung entscheidet, bekommt noch einen Schaltknauf mit Chrom, Leichtmetallräder, einen AUX-Anschluss für mobile MP3-Player und vier statt zwei Lautsprecher obendrauf. Auch Ablagen gibt's genug - aber etwas weniger Plastik hätte schon sein dürfen. Mehr Stoff vielleicht?

Gut ... dass ein Kleinwagen auch mal klein sein kann, ohne deswegen gleich niedlich zu wirken. Oder: der perfekte Zweitwagen. Aber ... es ist doch schade um den Allradantrieb. Und so mancher Warn-Piep ist zu laut. Also ... eine prima Alternative zu den vielen anderen Stadtflitzern. Als da wären: Suzuki Splash, Fiat 500, Daihatsu Sirion, Daihatsu Cuore, Hyundai i10, Kia Picanto, Citroen C1, Toyota Aygo ...

Subaru Justy 1.0: 51 kW (70 PS); max Drehmoment: 94 Nm bei 3600 U/min; 0-100 km/h: 13,9 s; Vmax: 160 km/h; Euro 4; CO2: 118 g/km; selbstregenerierender Drei-Wege-Katalysator; Testverbrauch: 5,8 l; Grundpreis: 11.190 Euro (Trend-Ausstattung)

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: