Sarah Palin, der smarten Vorzeige-Mom der amerikanischen Konservativen, haben internationale Automanager eine wichtige Erkenntnis zu verdanken. Auf die Ex-Gouverneurin von Alaska nämlich geht das Theorem zurück, wonach der Unterschied zwischen einer Hockey Mom und einem Pitbull lediglich in der Nutzung des Lippenstifts bestehe.
Hockey Moms sind nicht nur in den USA und Kanada jene gut betuchte Hausfrauen aus aufgeräumten Vororten, die ihre Kinder die Woche über durchs sportliche Freizeitprogramm begleiten. Es gibt sie im Schwarzwald, am Starnberger See, vereinzelt sogar in Ostwestfalen.
Die Hockey-Mütter sind meistens in einem höher gelegenen Geländewagen unterwegs, SUV genannt, Sport Utility Vehicle. Erstens wegen des Platzes, den man für Kinder, Hockey-Schläger und Familieneinkäufe braucht. Zweitens wegen des guten Sitzkomforts, der perfekten Rundumsicht und der besseren Beinfreiheit. Und sowieso: Wer SUV fährt, ist bei einem Zusammenstoß mit einem Normalauto definitiv besser aufgestellt als der Gegenüber.
Da ist es eigentlich egal, dass die SUVs mehr Sprit schlucken als, sagen wir, ein Fiat 500. Inzwischen, teilte der Autohersteller Mercedes mit, sei sogar jedes fünfte verkaufte Auto der Stuttgarter ein SUV. 221 518 in den ersten elf Monaten des Jahres. Ein absoluter Rekord. Und, ja, auch ein Triumph der Hockey-Mütter.
Nur Frauenautos darf man sie nicht nennen, die SUVs. Die Marketing-Männer der Autobauer wissen: In dem Moment, in dem sie Frauenautos Frauenautos nennen, ist es vorbei mit den Frauen. Und den Autos. Denn Frauen wollen keine Autos, die Männer Frauenautos nennen. Und Männer schon gar nicht.
Der zweitgrößte SUV-Markt nach den USA ist übrigens China. Ob das dort auch die Hockey-Mütter sind? Keine Ahnung.