Vor Rückkehr zur Erde:Discovery wird im All repariert

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Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt sollen Astronauten ihr Space-Shuttle an der Unterseite reparieren - gehalten von einem Roboterarm. Ohne das riskante Manöver könnte der Wiedereintritt der Discovery in die Erdatmosphäre gefährdet sein.

An der Discovery haben sich zwei kleine Füllstreifen aus den Fugen der Hitzekacheln gelöst. Der stellvertretende Projektleiter für Shuttle-Flüge, Wayne Hale, erklärte, man könne nicht genau beurteilen, wie groß der Schaden tatsächlich sei. Deshalb habe man sich sicherheitshalber für den Reparatureinsatz entschieden.

Der Astronaut Steve Robinson - hier nach seinem Weltraumspaziergang - soll die Discovery reparieren. (Foto: Foto: Reuters)

Hale räumte auch ein, dass der Erfolg dieser Mission schlecht abzuschätzen sei. Die Arbeit könnte sich unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit und der hohen Geschwindigkeiten im All als äußerst schwierig erweisen.

Der Außeneinsatz am Bauch der Fähre wäre der erste seiner Art in der 25 Jahre alten Geschichte der Raumfähren.

Astronauten haben bislang bei all ihren Außenbordeinsätzen noch nie die Unterseite einer Raumfähre im All inspiziert. Auch mussten sie noch nie während eines Fluges am Hitzeschild arbeiten.

Beobachtern zufolge besteht die Gefahr, dass bei diesem Pioniereinsatz Fehler gemacht werden könnten, was die Situation verschlimmern würde. So könnte bei der Reparatur die Außenhaut weiter beschädigt werden.

Große Sorge

Dies sei die größte Sorge, räumte auch Cindy Begley vom Kontrollzentrum in Houston ein. Dennoch sei sie zuversichtlich, dass die Reparatur gelingen werde.

Discovery-Astronaut Stephen Robinson soll mit Hilfe des 30 Meter langen Roboterarms bei seinem dritten Außeneinsatz die Füllstreifen entfernen oder stutzen, die sich an zwei Stellen aus den Fugen zwischen den Hitzekacheln gelöst haben.

Bei den beiden von der Unterseite herabhängenden Streifen handelt es sich um eine Fasermischung, die die Fugen zwischen den Hitzeschutzkacheln ausfüllt. Einer der Streifen ist 2,5 Zentimeter lang, der andere 1,5 Zentimeter. Der Schaden wurde am Wochenende entdeckt. Er löste die Sorge aus, dass sich das lose Material beim Wiedereintritt der "Discovery" in die Erdatmosphäre entzünden könnte.

Am 1. Februar 2003 war die Raumfähre "Columbia" wegen einer durch ein Stück Isolierschaum beschädigten Hitzekachel beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre auseinander gebrochen und verglüht. Alle sieben Astronauten starben.

© sueddeutsche.de/AFP/AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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