Verschluckt:Blume frisst Maus

Erstmals wurde in einem Botanischen Garten beobachtet, dass eine Fleisch fressende Pflanze einen Kleinsäuger gefangen hat.

Wie die Verwaltung der französischen Stadt Lyon mitteilte, haben Mitarbeiter des Botanischen Gartens von Lyon in einer dort ausgestellten Fleisch fressenden Pflanze von den Philippinen eine halb verdaute Maus entdeckt.

Es sei weltweit das erste Mal, dass so ein Fall in einem Gewächshaus beobachtet wurde.

Demnach fiel einem Beschäftigten am Morgen ein "widerlicher Geruch" im Parc de la Tête d'Or auf.

Im Kelch der Kannenpflanze Nepenthes truncata, der bis zu 50 Zentimeter lang werden kann, wurde dann der tote Nager entdeckt.

Die Maus müsse schon mehrere Tage in dem kannenartigen Kelch gelegen haben, sagte Park-Vertreter Frédéric Pautz. Das Tier sei wahrscheinlich durch den Geruch toter Fliegen in der Pflanze angelockt worden und dann hineingefallen.

"Die Maus hat wahrscheinlich versucht, wieder herauszukrabbeln, aber die Innenwände sind glatt und haben kleine, nach unten gerichtete Haare", sagte Pautz.

"Die Maus dürfte erschöpft aufgegeben haben. Und weil der Pflanzenkörper voll mit Verdauungssäften ist, starb sie zweifellos ziemlich schnell."

"Viele Hirngespinste"

Pautz betonte, es gebe "viele Hirngespinste" zu der Frage, was Fleisch fressende Pflanzen alles essen können.

"In der Fachliteratur steht, dass sie auch kleine Säugetiere und Vögelchen verdauen können, aber das ist das erste Mal, dass wir auf Fotos den Beweis dafür haben." Bisher seien in den Pflanzen im Park nur drei bis vier Zentimeter große Kakerlaken entdeckt worden.

"Das ist das Größte, was sie bisher gefangen haben. Aber hier handelt es sich um ein Säugetier. Das heißt, dass die Kapazitäten der Pflanze noch effizienter sind als gedacht."

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