UV-Strahlung:Immer mehr Hautkrebs

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Die Zahl der Deutschen, die unter dem gefährlichen "Schwarzen Hautkrebs" leiden, verdoppelt sich alle zehn Jahre, warnen Mediziner. Schuld sind sorglose Sonnenbäder und Solarien.

Rund 2300 Menschen sterben in der Bundesrepublik nach Statistiken von Hautärzten jährlich am "Schwarzen Hautkrebs". Etwa 22.000 Bundesbürger erkranken derzeit pro Jahr neu an dem gefürchteten "malignen Melanom".

Ausgiebige Sonnenbäder und die Besuche von Sonnenstudios erhöhen das Krebsrisiko. (Foto: Foto: dpa)

Damit verdoppele sich etwa im Abstand eines Jahrzehntes die Patientenzahl, sagte der kommissarische Direktor der Universitäts-Hautklinik in Düsseldorf, Klaus Werner Schulte.

Ursache sei eine zu reichliche Bestrahlung mit UV-Strahlen bei sorglosem Freizeitverhalten, bei ausgiebigem Sonnenbad und dem Besuch von Sonnenstudios, kritisierten die Düsseldorfer Hautärzte. "Wer mit 50 so aussehen möchte wie mit 80, der sollte Solarien reichlich nutzen."

Erstmals erstatten die Krankenkassen vom 1. Juli an für alle Versicherten ab dem 35. Lebensjahr eine Ganzkörper- Hautkrebsuntersuchung im zweijährigen Turnus, hieß es zum "Euromelanoma-Tag", der am Montag in 14 europäischen Ländern begangen wird.

Besonders gefährdete Menschen mit zahlreichen Muttermalen, mit heller Haut und blonden Haaren sollten aber vorsorglich jährlich zu dieser Vorsorgeuntersuchung gehen, riet Klinikdirektor Schulte.

Etwa 25 Millionen Bundesbürger gehören nach Schätzungen zu dieser Gruppe. Nach dem Motto "Von der Locke bis zur Socke" müssten auch "verborgene" Hautpartien wie der Zehenzwischenraum, der Genitalbereich oder die Gesäßfalte gründlich auf die rasch wuchernden Male hin untersucht werden.

Störende und auffällige Muttermale sollten auf keinen Fall ohne vorherige Gewebeuntersuchung gelasert werden, warnten die Haut- Spezialisten: Wenn Reste des Muttermales in der Haut verbleiben, könne es erneut wachsen. Es sei dann aber nicht mehr von einem bösartigen Melanom zu unterscheiden und müsse operiert werden.

Bei Aufenthalten im Freien sei zu beachten, dass aufgrund des Sonnenstandes die Hälfte der schädlichen UV-Belastung zwischen 11.00 Uhr und etwa 13.00 Uhr den Menschen treffe. Eine gehörige UV-Dosis wirke auch noch bis in ein Meter Wassertiefe.

Besonders wichtig sei der Schutz der Kinder beim Spielen im Freien, wobei Cremes - wie für den Erwachsenen - kein geeignetes Mittel seien. Bis zu 70 Prozent der lebenslang wirkenden UV-Belastung reichere sich im Körper vor dem 18. Lebensjahr an.

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