US-Raumfähre am Himmel zu sehen:Für wenige Minuten über Deutschland

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Das Atlantis hat von der ISS abgelegt und befindet sich auf dem Rückweg zur Erde. Heute abend sind Raumstation und Space Shuttle als Punkte am deutschen Himmel zu sehen.

Die US-Raumfähre "Atlantis" hat von der Internationalen Raumstation ISS abgelegt. Um 16.42 Uhr MESZ löste sich das Shuttle nach einem nahezu zweiwöchigen Aufenthalt im All.

"Atlantis"-Kommandant Frederick Sturckow und Pilot Lee Archambault sollten die ISS mit der Raumfähre vor dem Rückflug zur Erde noch einmal komplett umrunden. Währenddessen sollte der Rest der Besatzung die jüngsten Fortschritte am Ausbau der ISS auf Film festhalten.

"Es ist sehr aufregend, die Station in dieser Konstellation zu sehen", sagte Flug-Managerin Holly Ridings. Während des "Atlantis"-Besuchs hatten Astronauten bei mehreren Außeneinsätzen unter anderem zwei neue Solarmodule installiert, die die Station mit Strom versorgen.

Bereits gestern abend hatte sich ISS-Kommandant Fjodor Jurtschichin mit den Worten "Habt eine gute, sichere Landung" verabschiedet, ehe sich die Luken zwischen beiden Raumschiffen schlossen.

Vor dem Abdocken der "Atlantis" gab es noch einen letzten Test der ISS-Computersysteme. Die Rechner liefen wieder stabil und zuverlässig, sagte NASA-Flugleiter Phil Engelauf. Sie konnten erst am Wochenende wieder hochgefahren werden, nachdem sie am Dienstag überraschend ausgefallen waren.

Der Computerausfall hatte erfordert, dass das Shuttle wichtige Aufgaben, wie etwa die Navigation der Raumstation, übernahm. Die Atlantis blieb schließlich zwei Tage länger im All, damit die Astronauten einen Defekt am Hitzeschild der Fähre beheben konnten.

Bei gutem Wetter knapp über dem Horizont

Der Besuch des Shuttle brachte auch den Austausch zweier ISS-Besatzungsmitglieder: So fliegt die US-Raumfahrerin Sunita Williams nach einem sechsmonatigen Aufenthalt auf der ISS wieder mit zur Erde. Dafür bleibt ihr Landsmann Clayton Anderson zurück.

Williams wurde während ihrer Zeit auf der ISS zur Rekordhalterin unter Astronautinnen: Sie hat bislang die längste Zeit im All verbracht.

Nach Berechnungen der Europäischen Raumfahrtagentur ESA sind der Shuttle Atlantis und die Internationale Raumstation ISS nach dem Abdocken der Raumfähre auch vom deutschsprachigen Raum aus mit bloßem Auge am Abendhimmel zu sehen.

Bei schönem Wetter huscht das Tandem als leuchtender "Doppelpunkt" am Dienstag- und Mittwochabend für wenige Minuten knapp über dem Horizont über den Himmel.

Berlin: Dienstag, 22.28 Uhr, maximale Höhe auf WSW 12 Grad Dresden: Dienstag, 22.27 Uhr, WSW 14 Grad Düsseldorf: Mittwoch, 22.48 Uhr, SW 10 Grad Frankfurt/Main: Dienstag: 22.26 Uhr W 23 Grad, Mittwoch 22.49 Uhr SW 10 Grad München: Dienstag 22.27 Uhr W 25 Grad, Mittwoch 22.49 Uhr WSW 11 Grad Stuttgart: Dienstag 22.26 Uhr W 27 Grad, Mittwoch 22.48 Uhr WSW 12 Grad Wien Dienstag, 22.28 Uhr W 17 Grad Zürich: Dienstag, 22.26 Uhr WNW 35 Grad 22.48 Uhr W 15 Grad

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