Umweltschutz:Das klimafreundliche Oster-Festessen

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Nicht nur Autofahren gefährdet die Umwelt. Wer etwas für den Klimaschutz tun will, kann damit schon beim Speisezettel für das Osterfest anfangen.

Ostern steht vor der Tür - und damit auch wieder die Frage, welche Genüsse anlässlich der Feiertage serviert werden sollen.

Tipps für eine möglichst klimaschonende Kost gibt Jörg Feddern von der Umweltorganisation Greenpeace.

Vor allem drei Grundregeln gelte es dabei zu beachten, empfiehlt der Greenpeace-Energieexperte: "Möglichst fleischarme Kost bevorzugen, vollwertige Produkte aus ökologischem Landbau kaufen und durch die Nutzung regionaler Angebote lange Transportwege vermeiden".

Das gilt natürlich gleichermaßen auch für Einkäufe und Mahlzeiten vor und nach Ostern, doch sind Feiertage eben besonders symbolträchtige Daten.

"Fleischreduzierte Ernährung trägt deutlich zur Verringerung der Treibhausgasemissionen bei", erläutert Feddern. Besonders ungünstig ist dabei unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes der Verzehr von Rindfleisch, denn "Rinder produzieren als Wiederkäuer viel Methan."

Geflügel oder Schweinefleisch ist deutlich besser, wenn auch nicht ideal. So wird als Schweinefutter häufig Soja eingesetzt, dessen Anbau in tropischen Gebieten zur Urwaldzerstörung beiträgt. Damit verschwinden auch sogenannte CO2-Senken.

Wenn schon Fleisch, dann sind Produkte von Bio-Betrieben laut Feddern natürlich besser als solche aus der konventionellen Landwirtschaft.

Denn die Bio-Bauern arbeiten ohne Kunstdünger, dessen Herstellung sehr energieintensiv ist.

Der gleiche Vorteil gilt auch für Freiland-Ostereier mit Bio-Siegel im Vergleich zu konventionellen Eiern aus Käfig- oder Bodenhaltung.

Osterei für das Klima kein Problem

Der Experte räumt allerdings ein, dass der Unterschied bei den CO2-Emissionen "bei Eiern nicht so gravierend ist". Das Osterei ist also für das Klima kein entscheidendes Problem.

Gleiches gilt auch für Schoko-Osterhasen und andere Süßigkeiten, die zumindest in diesem Punkt als unbedenklich einzustufen sind. (Wobei man natürlich durchaus einmal einen Gedanken an die Verpackung der Schokoprodukte nachdenken darf: Zur Herstellung von Aluminium wird relativ viel Energie und Wasser verbraucht. Dafür lässt es sich jedoch gut recyclen.)

Wichtiger ist bei allen Lebensmitteln die Frage des Transportweges, egal ob es sich um Fleisch, Eier oder andere Produkte handelt.

Der Wein aus Chile oder Südafrika ist also aus Klima-Sicht eher schlecht, zumal in Europa häufig dieselben Rebsorten angebaut werden.

Bei Mineralwasser gebe es fast überall gute Produkte aus der Region, so dass "man nicht ausländische Wasser über hunderte Kilometer heranschaffen muss", argumentiert Feddern.

Je weiter der Transport, desto schlechter fällt automatisch die CO2-Bilanz aus. Angesichts der guten Trinkwasser-Qualität in Deutschland gibt der Greenpeace-Experte auch zu bedenken, ob es nicht ausreiche, für Wasser einfach den Hahn aufzudrehen.

Werden alle diese Regeln eingehalten, lässt sich der ernährungsbedingte CO2-Ausstoß von durchschnittlich 860 Kilogramm pro Jahr und Person auf rund 470 Kilogramm fast halbieren. Bei einer vollständigen Umstellung auf vegetarische Kost sind sogar 340 Kilogramm CO2 im Jahr möglich.

Doch soweit, ganz vom Osterbraten abzuraten, will Feddern nicht gehen: "Damit machen wir uns keine Freunde." Dem Klima hilft auch bereits "fleischreduzierte Kost" im ganzen Jahr. Eine Ausnahme am Feiertag fällt da nicht so ins Gewicht.

© Quelle: www.medical-tribune.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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