Tiere des Jahres 2009:Märchengestalt und Mimikry

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Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild hat den Igel zum Tier des Jahres 2009 erklärt. Insekt des Jahres wird die Blutzikade.

Das Wildtier des Jahres 2009 ist der Igel. Das Stacheltier sei auf allen Kontinenten verbreitet und beliebt und vielfach als Märchengestalt zu finden, begründete die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild (SDWi) ihre Wahl.

Igel werden von Menschen, die sie finden und mitnehmen, häufig falsch behandelt. (Foto: Foto: dpa)

In Deutschland sei der Igel ( Ericaneus europacus) nicht nur in Wald und Feld anzutreffen, sondern auch in den Städten ein häufig gesehener Gast. Natürliche Feinde besitze das Stacheltier zwar nicht, da nur große Eulen und Greifvögel seinen Panzer aufbrechen könnten.

Die menschliche Zivilisation mache ihm aber zunehmend zu schaffen. Größte Gefahr sei der Straßenverkehr, zudem würden vielerorts die Wiesen gemäht und die Igel um ihren Unterschlupf gebracht.

Die Organisation wies darauf hin, dass Igel von Menschen, die sie finden und mitnehmen, häufig falsch behandelt würden. So dürfe man ihnen weder Speisereste noch Obst und Gemüse geben, geeignet sei dagegen Hunde- oder Katzenfutter. Zudem brauchten Igel Wasser, aber keine Milch.

In diesem Jahr ist der Wisent das Tier des Jahres, 2007 war es der Elch und zuvor Seehund und Braunbär.

Ein Kuratorium in Berlin kürte unterdessen die Gemeine Blutzikade zum Insekt des Jahres 2009. Anders als der Name vermuten lasse, ernähre sich das harmlose, neun bis elf Millimeter lang Tierchen mit dem auffallend roten Muster auf den Flügeln nur von Pflanzensäften.

Ihre rote Warnfarbe ist nur Mimikry - das heißt, die Blutzikade täuscht nur vor, gefährlich zu sein, erläuterte das Kuratorium "Insekt des Jahres".

Wie viele Zikadenarten singt auch die Blutzikade ( Cercopis vulnerata) mit einem besonderen Organ an den Seiten des Hinterleibs, dem Tymbal. Allerdings ist das Zirpen so leise, dass Menschen es anders als bei den aus südlichen Urlaubsregionen bekannten Singzikaden nicht hören können.

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