Südkorea:Klon-Pionier schuldig gesprochen

Er hatte einen der größten Fälschungsskandale der vergangen Jahre verursacht. Nun ist der einstige Klon-Star Hwang verurteilt worden.

Nach mehr als dreijährigem Prozess hat ein Gericht in Südkorea den Gentechnik-Pionier Hwang Woo-Suk wegen Fälschung von Forschungsergebnissen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Hwang habe Studien manipuliert, entschieden die Richter am Montag. Zudem habe er Fördergelder für persönliche Zwecke abgezweigt. "Aber er hat gezeigt, dass er sein Verbrechen aufrichtig bereut."

Narrte die Forschungslandschaft: Klon-Spezialist Hwang Woo Suk (Foto: Foto: AFP)

Das Gericht setzte die Haftstrafe gegen den Wissenschaftler für drei Jahre zur Bewährung aus. Unter Hwangs Anhängern im Gerichtsaal brach Jubel aus.

Die Staatsanwaltschaft hatte eine vierjährige Haft für den einst als Superstar der Stammzellenforschung gefeierten Wissenschaftler gefordert. Sie warf ihm unter anderem Betrug und Missbrauch von Staatsgeldern vor. Aus ihrer Sicht hat Hwang die Wissenschaft in Südkorea zurückgeworfen und das ganze Land zutiefst enttäuscht.

Hwang und seinem Forscherteam von der National-Universität in Seoul wurden zwei bahnbrechende Durchbrüche beim Klonen von Stammzellen zugeschrieben. Er galt als Pionier bei der Herstellung maßgeschneiderter Stammzellen, mit denen Krankheiten wie Alzheimer behandelt oder geschädigte Organe geheilt werden sollten.

Eine Untersuchungskommission deckte allerdings im Jahr 2005 in zwei Schriften gefälschte Daten zur embryonalen Stammzellforschung auf. Hwang zog sich zurück, und die Regierung entzog ihm seine Forschungslizenz. Eine kleine Anhängerschar verehrt ihn trotzdem noch immer als Genie.

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