Schon der ganze Frühling war verregnet, die Böden mit Wasser vollgesogen, die Flüsse angeschwollen. Als Ende Mai dann das ausgedehnte Adriatief Frederik Deutschland erreichte, war die Katastrophe vorprogrammiert. Zwischen 30. Mai und 2. Juni 2013 fielen in Deutschland rund 22,75 Billionen Liter Niederschlag. An Rhein, Main und Neckar musste der Schiffsverkehr eingestellt werden. In Bayern fielen innerhalb von wenigen Tagen mehr als 400 Liter pro Quadratmeter; normal sind in Deutschland 700 Liter pro Quadratmeter in einem Jahr. In Passau erreichte der Pegel der Donau 12,90 Meter, so hoch stand der Fluss zuletzt im 16. Jahrhundert.
Auch in Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt kletterten die Pegel auf Höchstmarken. Was die Intensität der Regenfälle angeht, wie auch die folgende Überschwemmung, gilt die Naturkatastrophe als Jahrhundertereignis. 55 Landkreise riefen Katastrophenalarm aus, die Bundeswehr war mit mehr als 19 000 Soldaten im Einsatz. Die Feuerwehren rückten mit mehr als 75 000 Helfern zum größten Feuerwehreinsatz in der Geschichte der Bundesrepublik aus. Besonders gravierend war die Lage in Bayern. Im Landkreis Deggendorf brachen am 4. Juni zwei Dämme, drei Ortsteile wurden überschwemmt, Tausende mussten ihre Häuser verlassen. Betroffene Hausbesitzer in Deggendorf kostete die Flut nach Angaben der GDV im Schnitt 180 900 Euro. Das macht das Junihochwasser für die Versicherer zum Ereignis mit dem teuersten Durchschnittsschaden überhaupt.