Nach dem Start der US-Raumfähre Endeavour ins All rätseln die Fachleute der US-Raumfahrtbehörde Nasa über einen mysteriösen Fremdkörper, der möglicherweise die Spitze der Raumfähre kurz nach dem Start berührt hat.
Detailaufnahmen, die bei dem spektakulären Nachtstart zehn Sekunden nach dem Abheben gemacht wurden, zeigen einen "weißen Streifen", also ein Objekt in der Nähe der Nase der Raumfähre.
"Es sieht so aus, als käme dieser nicht von der Raumfähre und wir können auch nicht wirklich sagen, ob er die Raumfähre berührt hat oder nicht", sagte Flugdirektor Mike Moses vom Johnson Space Center in Houston im US-Bundesstaat Texas.
Er wolle lieber nicht darüber spekulieren, um was für ein Teilchen es sich dabei gehandelt habe.
Die Techniker würden jetzt versuchen, mit Hilfe des Videofilms die Flugbahn des Objekts zu rekonstruieren. Wenn dieses tatsächlich das Raumschiff berührt habe, dann hätte es sehr wahrscheinlich nichts zerstören können, denn die Fluggeschwindigkeit sei zu diesem Zeitpunkt noch sehr langsam gewesen, sagte Moses weiter.
Die siebenköpfige Besatzung, zu der neben sechs US-Astronauten auch der Japaner Takao Doi zählt, bestätigten diese Einschätzung. Sie haben den Hitzeschild der Endeavour samt ihrer empfindlichen Nase mit einer Videokamera untersucht, die am Roboterarm der Fähre befestigt war. Ersten Analysen zufolge ist die Außenhaut des Raumgleiters unbeschädigt.
Beschädigungen am Hitzeschild gelten als Ursache für die Columbia-Katastrophe im Jahre 2003, als das Spaceshuttle beim Wiedereintritt in die Atmosphäre zerbrach.
Die Endeavour war am Dienstag ins All gestartet. Techniker hatten bereits kurz nach dem Start technische Probleme bei der Raumfähre beobachtet. So übernahm ein Ersatzsystem die Klimatisierung der Spaceshuttle-Kabine. Auch Kontrollinstrumente am Düsenantrieb der Fähre funktionierten nicht.
Die Raumfähre transportiert Teile des japanischen Forschungsmoduls Kibo und den kanadischen zweiarmigen Roboter Dextre zur ISS.