Shuttle-Mission:Rückwärtsgang zur Erde

Lesezeit: 1 min

Die amerikanische Raumfähre "Atlantis" hat mit dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre begonnen. Diesmal störten keine mysteriösen Flugobjekte.

Die sechsköpfige Crew zündete am Mittwoch um 11.14 Uhr MESZ rund zweieinhalb Minuten lang die Haupttriebwerke, um die Geschwindigkeit abzubremsen. Die "Atlantis" flog deshalb wie im "Rückwärtsgang" mit dem Heck voran in Richtung Erde.

Eine halbe Stunde nach dem Zünden werden nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa die ersten Auswirkungen der dichteren Erdatmosphäre bemerkbar. Die Raumfähre fliegt dann wie ein Gleitflugzeug eine Kombination aus Wellen und S-Kurven, um die Geschwindigkeit weiter zu drosseln. Die Landung auf dem Weltraumbahnhof in Cape Canaveral in Florida ist um 12.21 Uhr MESZ vorgesehen.

Hitzeschild ist unbeschädigt

Die Rückkehr war eigentlich schon für Mittwoch geplant, musste dann aber wegen eines mysteriösen kleinen Flugobjekts in der Nähe der Raumfähre um einen Tag verschoben werden. Mit einer dritten Sicherheitsinspektion im All wollte die Nasa sichergehen, dass die kritischen Stellen des Hitzeschildes nicht beschädigt worden sind.

Ein Loch im linken Flügel der Raumfähre "Columbia" hatte am 1. Februar 2003 eine tödliche Katastrophe ausgelöst. Die Nasa stoppte daraufhin den weiteren Ausbau der Raumstation, so dass die "Atlantis" am 9. September mit fast dreieinhalbjähriger Verspätung startete.

Die "Atlantis" hatte am Sonntag von der Internationalen Raumstation ISS abgedockt. Bei drei Außeneinsätzen hatte die sechsköpfige Crew unter anderem geholfen, die Sonnensegel der ISS aufzurichten.

Das Shuttle soll nach den Worten von Shuttle-Programmdirektor Wayne Hale das nächste Mal im Februar 2007 zur ISS fliegen. Zuvor wird die Raumfähre "Discovery" Mitte Dezember den deutschen Astronauten Thomas Reiter von der Raumstation abholen. Die "Discovery"-Crew wird außerdem das gesamte Kabelsystem auf der ISS auf Vordermann bringen.

Nächstes Ziel: Mars

Nach den Worten von Hale sind sechs Shuttle-Flüge in schneller Reihenfolge und ohne große Probleme nötig, um wichtige Komponenten wie das europäische Raumlabor "Columbus" an der ISS anzudocken. "Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, die Raumstation in der vorgesehenen Zeit auszubauen", sagte Hale.

Die ISS soll im Jahr 2010 ihre endgültige Größe erreicht haben. Nach 14 weiteren Flügen zur ISS sowie einem Wartungsflug zum alternden Weltraumteleskop "Hubble" werden die Space-Shuttle ausgemustert. Die Nasa will sich danach auf Flüge zum Mond und später zum Nachbarplaneten Mars konzentrieren.

© AFP, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: