Schweinegrippe:Düsseldorf: Sechs weitere Kinder infiziert

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In Düsseldorf sind mittlerweile 52 Kinder mit H1N1 infiziert, in Cottbus gibt es einen weiteren Fall. Aber es gibt auch Hoffnung.

Die Zahl der Schweinegrippe-Fälle im Umfeld der Japanischen Internationalen Schule in Düsseldorf hat sich um sechs auf 52 erhöht. Ein Elternteil und fünf Kinder - Geschwister und Klassenkameraden von bereits erkrankten Kindern - seien positiv auf das Schweinegrippe-Virus getestet worden, teilte die Stadt mit. Die Schule soll bis Ende kommender Woche geschlossen bleiben.

Eine Familie verlässt die Japanische Schule in Düsseldorf: Mittlerweile sind 52 Kinder an der Schweinegrippe erkrankt. (Foto: Foto: dpa)

Das Virus war bereits am Montag bei einem Schüler festgestellt worden. Die Japanische Internationale Schule wurde daraufhin vorsorglich geschlossen. Die betroffenen japanischen Familien stehen zu Hause unter Quarantäne. Die Zahl der Schweinegrippe-Fälle steigt damit in Nordrhein-Westfalen weiter an. Nach Angaben der Stadt gibt es in Düsseldorf inzwischen 67.

In Cottbus gab es indes einen weiteren Schweingegrippe-Fall. Ein 33-jähriger Cottbuser hat sich nach Informationen der Lausitzer Rundschau in den USA infiziert. Er sei nach seiner Rückkehr zu Hause isoliert worden, schreibt das Blatt unter Berufung auf die Amtsärztin des städtischen Gesundheitsamtes. Dies wäre die dritte Erkrankung in Brandenburg.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) warnt davor, den Erreger der sich immer weiter ausbreitenden Schweinegrippe zu unterschätzen. "Man kann keineswegs sagen, dass das Virus harmlos ist", sagte der stellvertretende Leiter der RKI-Abteilung Infektionsepidemie, Osama Hamouda, dem Focus. Sorge bereitet demnach Medizinern weltweit, dass sich offenbar mehrheitlich junge, gesunde Menschen anstecken.

Zwei Fälle waren Anfang Mai aufgetreten, aber nach Angaben des Potsdamer Gesundheitsministeriums sehr milde verlaufen. Bundesweit hat das Robert Koch-Institut bislang 111 Schweinegrippefälle bestätigt.

Die erste Grippepandemie seit 40 Jahren bereitet auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt Sorgen. Sie fürchtet, dass die Schweine- und die saisonale Grippe im Herbst zusammentreffen könnten. Dann könne es gefährliche Mutationen geben, sagte Schmidt. Die Ministerin setzt auf Impfstoffe gegen beide Erreger.

Entgegen bisheriger Annahmen könnte ein Impfstoff gegen das Virus bereits im Juli verfügbar sein. Der US-Pharmakonzern Baxter International teilte mit, ein Vakzin gegen den Erreger A/H1N1 bereits in Serie zu produzieren. Der Wirkstoff könne bereits im kommenden Monat zur kommerziellen Verwendung zur Verfügung stehen. Ermöglicht werde die vergleichsweise schnelle Produktion und Auslieferung des Impfstoffs durch die Verwendung von Zelltechnologie bei der Entwicklung.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Donnerstag wegen der Schweinegrippe die erste Influenza-Pandemie des 21. Jahrhunderts ausgerufen. Weltweit haben sich inzwischen mehr als 28.000 Menschen in 74 Ländern mit dem Virus angesteckt, 144 starben daran bislang.

© dpa/AFP/Reuters/AP/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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