Gift im Stift

Kinder knabbern gerne an Buntstiften und verzieren ihre Hände mit Filzmalern. Das kann unschöne Folgen haben, warnt die Stiftung Warentest: Deren Prüfer untersuchten insgesamt 35 Mal-Sets, darunter Buntstifte, Fasermaler und Tintenpatronen. Viele davon enthielten Schadstoffe in bedenklichen Mengen. Zwölf getestete Stifte bekamen das Urteil "mangelhaft", heißt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Test. Unter den 17 begutachteten Buntstiftsets waren sechs, die Chemikalien enthielten, die als krebsverdächtig oder krebserzeugend eingestuft sind. Die Tester richteten sich bei ihrer Einschätzung nach den Normen der europäischen Spielzeugrichtlinie sowie des GS-Zeichens für geprüfte Sicherheit. In fünf Buntstiftmarken fanden sie zu hohe Mengen polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe. Das sind Gemische aus Substanzen, von denen einige Krebs verursachen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzung gefährden können. Zudem wiesen die Tester in drei Buntstiftsets aromatische Amine nach, die aus sogenannten Azofarbstoffen stammen, von denen einige krebserregend oder krebsverdächtig sind. Fasermaler und Tintenpatronen schnitten im Labor kaum besser ab. Kritische Konservierungsstoffe enthielten zwei von zwölf untersuchten Fasermalern. Unter den blauen Tintenpatronen fanden die Tester sogar nur eine von sechs unbedenklich. Besorgte Eltern sollten sich allerdings nicht verrückt machen, sondern darauf achten, dass ihre Kinder sich nach dem Malen sorgfältig die Hände waschen, empfiehlt Test. Da in Buntstiften die Schadstoffe nur im Lack oder in der Farb-Mine gemessen wurden, raten die Prüfer zu unlackierten Stiften. Eines zeigt der Test sehr deutlich: Der Preis der Schreibwaren spielt keine Rolle. So schnitt der teuerste Stift im gesamten Test sogar am schlechtesten ab.