In 45 von 83 Wasserspendern in Bayern wurden Bakterienkonzentrationen erreicht, die über den Leitlinien des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) lagen. Diese Studie bestätigt eine frühere bundesweite Untersuchung des BfR, die bei einem Drittel der getesten Wasserspender hohe Keimzahlen zu Tage brachte.
"Für Gesunde stellen diese Bakterien aber kein großes Problem dar", sagt Ulrich Vogel von der Universität Würzburg. "Ernsthaft krank wird man alleine davon nicht." Allerdings stehen die Wasserspender häufig in Arztpraxen und Apotheken, wo sich Menschen mit geschwächtem Immunsystem aufhalten. Doch Vogel relativiert: "Es kommt wie immer auf die Dosis an."
Einheitliche Vorschriften zur Reinigung fehlen
Das BfR fordert als Konsequenz der Untersuchung verbindliche Regeln für die Handhabung und Reinigung der Wasserspender. Bisher gebe es zum Beispiel keine allgemein gültigen Vorschriften darüber, wie lange das Trinkwasser in den Behältern stehen dürfe. "Entscheidend ist vor allem, wie die Anbieter - Geschäfte, Arztpraxen - mit den Wasserspendern umgehen", sagt Tanja Thiele vom Bundesverbraucherministerium.
Die "German Bottled Watercooler Assocciation" (GBWA) weist die Warnungen als ungerechtfertigt zurück. "Die Daten des BfR sagen nichts darüber, aus welcher Art Waserspender die Proben entnommen wurden", sagt Sönke Rocho von der GBWA. "Bei einem Spendertyp kommt das Wasser direkt aus der Leitung, beim anderen Typ wird eine große Wasserflasche eingesetzt, ohne Anschluss an die Frischwasserversorgung. Es ist klar, dass sich in stehendem Wasser schneller Keime bilden. Für diese Systeme gelten aber auch andere Vorgaben", erklärt Rocho.