Risiko Achterbahn:Augen geradeaus

In der Achterbahn sollte man starr nach vorne schauen. Sonst droht dem Gehör das Barotrauma - eine Störung, die man eigentlich vom Tauchen kennt.

Auch beim Achterbahnfahren gilt es, einige Regeln zu beachten:

Schwindelgefühle nach einer Achterbahnfahrt kennt jeder. Aber auch das Gehör ist in Gefahr. (Foto: Foto: AP)

Überall festhalten, nur nicht am Nachbarn - es sei denn, es handelt sich um eine Vertrauensperson.

So laut schreien wie möglich - insbesondere beim Abwährtsfahren und im Looping.

Erst nach der Fahrt den Magen zu seinem Recht kommen lassen, wenn möglich mit Hilfe einer Tüte oder einem Eimer.

Und wer den Kopf während der Fahrt zur Seite dreht, riskiert Muskelzerrungen.

So weit, so bekannt.

Doch es gibt einen weiteren Grund, nicht zur Seite zu schauen: Auch das Gehör ist in Gefahr, warnen jetzt Ohrenärzte vom Henry Ford Hospital in Detroit, USA.

So könne es bei der Fahrt mit der Achterbahn zum sogenannten Barotrauma kommen - einer Ohrverletzung, die vor allem aus dem Tauchsport bekannt ist.

Zu diesem Trauma kann es kommen, wenn sich der Druck zwischen Trommelfell, Mittelohr und Umwelt plötzlich stark verändere, wie das Team um Kathleen Yaremchuk in einer Fallstudie beschreibt.

Die Folgen seien meist Schwindel und Schmerzen, im schlimmsten Fall könne man vorübergehend nichts mehr hören.

Die Wissenschaftler untersuchten einen 24-Jährigen, der 36 Stunden nach einer Achterbahn-Fahrt über Schmerzen im rechten Ohr klagte.

Um sich mit seiner Freundin zu unterhalten, hatte er sich während der Fahrt zur Seite gedreht. Dann beschleunigte die Achterbahn auf gut 190 Stundenkilometer.

Der Druck dabei sei dabei zwar nicht hoch genug, um das Trommelfell platzen zu lassen, für das Barotrauma reiche es aber, berichten die Fachärzte. Die Fallstudie wollen die Forscher auf einer Tagung in Las Vegas vorgestellen.

© sueddeutsche.de/dpa/cosa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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