Riesen-Meteorit:Gigantischer Einschlag auf der jungen Erde

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US-Wissenschaftler datieren den frühesten Meteoriteneinschlag auf 3,5 Milliarden Jahre. Der 20-Kilometer-Koloss veränderte das Profil des Planeten.

Der älteste bekannte Meteoriteneinschlag hat einer neuen Studie zufolge vor 3,47 Milliarden Jahren die junge Erde verwüstet.

Zirkon ist eines der haltbarsten Minerale in der Natur. Der hier abgebildete Fund weist auf den Einschlag eines gigantischen Meteoriten auf der Erde vor 3,47 Milliarden Jahren hin, der damals möglicherweise die Erdoberfläche in die Kontinental-Platten zersprengte. (Foto: Stanford University)

Der etwa 20 Kilometer große Himmelskörper erzeugte gigantische Flutwellen und riss möglicherweise jene Spalten, die die Erdoberfläche in tektonische Platten zerlegte.

Das Ereignis ähnelt dem Einschlag, der vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier ausgelöscht hat. Allerdings war der Meteorit, der das Ende der Schreckensechsen besiegelte, nur halb so groß wie sein Vorgänger.

Nachweise für den Zeitpunkt des ersten Meteoriteneinschlages stellen US-Geologen um Gary Byerly von der Staatlichen Universität Louisianas und Donald Lowe von der Stanford University in Palo Alto (Kalifornien) im Wissenschaftsjournal Science (Bd.297, S.1325, 2002) vor.

Erde damals überwiegend von Wasser bedeckt

Das Team stützt seine These auf Ablagerungen so genannter Sphärulen sowie von Chrom und Iridium teilweise außerirdischen Ursprungs in südafrikanischem und australischem Gestein. Sphärulen sind winzige Tröpfchen von geschmolzenem Stein, die beim Aufschlag eines Meteoriten in die Atmosphäre aufsteigen und anschließend wieder auf die Erde regnen.

Weitere Gewissheit gab ihnen die Altersbestimmung von Zirkon aus dem uralten Gestein. Zirkon ist eines der haltbarsten Minerale in der Natur, das in diesem Fall ein Alter von 3,47 Milliarden Jahren verriet, plus oder minus 2 Millionen Jahre.

Nach Beschreibung der Forscher war die Erde zur Zeit des ersten Meteoriteneinschlag gerade eine Milliarde Jahre jung und lediglich von Bakterien bewohnt. Auf deren Entwicklung habe das gewaltige Ereignis kaum Einfluss gehabt, jedenfalls nicht annähernd so viel wie der Treffer vor 65 Millionen Jahren auf das Schicksal der Dinosaurier.

Einfluss auf das Klima unklar

Nach bisheriger Kenntnis war die Erde vor etwa 3,5 Milliarden Jahren überwiegend von Wasser bedeckt, ergänzt Lowe. "Es gab wahrscheinlich noch keine großen kontinentalen Blöcke, wohl aber Mikrokontinente - ganz kleine Flecken kontinentaler Kruste".

Der Stanford-Forscher glaubt, dass es damals noch unerträglich heiß war auf der Erde. Die Durchschnittstemperatur dürfte bei 85 Grad Celsius gelegen haben, schätzt er. Ob der Meteoriteneinschlag zu einer Veränderung des damaligen Klimas beitrug, lässt sich aus seiner Sicht bisher jedoch noch nicht sagen.

(sueddeutsche.de/dpa)

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