Präimplantationsdiagnostik:Designerkinder unwahrscheinlich

Dr. Ute Hehr, Reproduktionsgenetikerin, Universität Regensburg

In Deutschland sind wir derzeit das einzige Zentrum, das Paaren mit der Anlage für schwere Erbkrankheiten anbietet, ihre Eizellen in der Retorte zu untersuchen, um das Auftreten dieser Erkrankung bei weiteren Kindern zu verhindern.

Die übliche Technik, die Präimplantationsdiagnostik (PID), ist hierzulande verboten. Wir benutzen einen legalen Seitenweg, die Polkörperdiagnostik.

Ich wünsche mir, dass in 30 Jahren Paare mit hohem Risiko für eine schwere Erbkrankheit nicht mehr kriminalisiert werden, wenn sie die PID nutzen wollen.

Viele von ihnen haben schon schwerstkranke Kinder, manche haben Kinder verloren. Natürlich müssen wir Regeln finden, um Missbrauch zu verhindern.

Aber ich bin sicher, dass das möglich ist. Dass es eines Tages Designerbabys nach den Wünschen der Eltern geben wird, glaube ich ohnehin nicht.

Niemand von uns ist perfekt, also wird es auch keiner unserer Embryonen sein. Ein Embryo, der Gene für blaue Augen hat, hat womöglich zugleich welche für Übergewicht oder Plattfüße. Die anderen Embryonen haben dafür eine andere Mischung. Und neben den Genen hat schließlich auch noch die Umwelt ihren Einfluss.

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