Manche Meeresbewohner können sich offenbar aktiv gegen die Versauerung des Ozeans wehren. So schaffen es Steinkorallen der Gattung Porites, in ihrem Inneren den pH-Wert des Wassers deutlich anzuheben, um ungestört Skelette aufzubauen, stellen Forscher aus Australien fest ( PNAS, online). Weil die Ozeane im Rahmen des Klimawandels immer mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnehmen, sinkt ihr pH-Wert. Das Wasser ist immer noch leicht basisch mit Werten um 8,0; in diesem Jahrhundert könnten sie aber um 0,4 Einheiten sinken. Dann dürften manche Meereslebewesen Probleme bekommen, Kalk aus dem Wasser für ihre Skelette oder Schalen zu gewinnen. Die Porites-cylindrica-Korallen, die das Team im Great Barrier Reef untersucht hat, sind aber Schlimmeres gewohnt: In ihrem Habitat schwankt der Wert ständig zwischen 7,7 und 8,3. Die Lebewesen heben ihn intern mit sogenannten Ionentransport-Molekülen auf 8,4 bis 8,6. Die Forscher pflanzten einige Korallen in durchsichtige Tunnel um, wo das Team den pH-Gehalt des Wassers gezielt senkte, ohne dabei die natürliche Variation abzustellen. Im Vergleich zu Kontroll-Organismen zeigte sich dabei kaum ein Unterschied; die Skelette wurden unter den gleichen Verhältnissen aufgebaut, waren gleich lang und fast gleich dicht.
Ozeanversauerung:Korallen-Power
Weil die Ozeane versauern, könnten einige Lebewesen Probleme bekommen, Kalk für ihre Skelette zu gewinnen. Manche Korrallen haben aber einen Ausweg gefunden: Sie heben den pH-Wert des Wassers intern einfach an.