Nobelpreisträger Hänsch:"Ich habe versprochen, dass ich in Bayern bleibe"

Wie das deutsche Beamtenrecht den Münchner Physiker dazu brachte, ernsthaft über einen Wechsel ins Ausland nachzudenken.

Der Physik-Nobelpreisträger Theodor Hänsch bleibt nun doch in München. Nachdem der Professor die "dumme Altersgrenze" von 68 Jahren im deutschen Beamtenrecht kritisiert und auf Angebote aus den USA hingewiesen hatte, versprach ihm der bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel eine "flexible Lösung".

"Wir haben vereinbart, dass ich auch über das 68. Lebensjahr hinaus hier forschen kann", sagte Hänsch. "Das ist eine reizvolle Perspektive. Ich habe versprochen, dass ich in Bayern bleibe."

Dem Magazin Focus-Money hatte der Nobelpreisträger erklärt: "In diesem Jahr werde ich 65 und soll dann in Rente gehen." Höchstens scheibchenweise könne er seinen Vertrag bis 68 verlängern. Die USA dagegen hätten die Altersgrenze für Professoren abgeschafft: "Da dürfen sie auch mit 80 arbeiten - wie Roy Glauber, der ebenfalls 2005 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde."

Sachgerechte und flexible Lösungen

Sofort nach Veröffentlichung der Meldung versprach Goppel dem Professor, dass er alle Möglichkeiten des Beamtenrechts ausschöpfen und seinen Vertrag bis zu seinem 68. Lebensjahr verlängern werde. Anschließend könne Hänsch mit einem privatrechtlichen Beschäftigungsverhältnis an der Universität München weiter forschen.

Wenn das Beamtenrecht im Zuge der Föderalismusreform auf die Länder übergehen sollte, will Goppel für Ausnahmewissenschaftler wie Hänsch "auch im Beamtenrecht sachgerechte und flexible Lösungen finden".

© AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: