Nasa:Die "Discovery" ist wohlbehalten gelandet

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Erleichterung bei der Nasa: Nach einer Mission mit etlichen Problemen ist die Raumfähre mit ihrer siebenköpfigen Besatzung heil auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien gelandet. Auch die Reibungshitze während des Eintritts in die Atmosphäre hat das Shuttle überstanden. Vor zwei Jahren war die Columbia während des Landeanflugs verglüht.

Erleichterung in aller Welt: Die erste bemannte Raumfähre im All seit der "Columbia"-Tragödie 2003 ist sicher zur Erde zurückgekehrt.

Das Space Shuttle "Discovery" setzte am Dienstag um 14.11 Uhr und 22 Sekunden MESZ auf dem Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien auf.

Wolken über dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida hatten die Nasa dazu gezwungen, auf diesen Landeort an der US-Westküste auszuweichen.

In der Nasa-Bodenzentrale in Houston (Texas) brandeten Jubel und Beifall auf, als die "Discovery" - gebremst durch einen Fallschirm - vor Sonnenaufgang auf der Bahn 22 ausrollte.

Die letzte Landung eines Shuttle in der Dunkelheit hatte es 1991 gegeben. "Die Discovery ist zu Hause", sagte ein Sprecher in Houston. "Herzlichen Glückwunsch - das war ein wahrlich großartiger Flug."

Wegen des Unglücks der "Columbia" vor zweieinhalb Jahren, die beim Landeanflug verglüht war, wurde die Landung dieses Mal mit erhöhter Aufmerksamkeit verfolgt.

Problem Hitzeschild

Ursache des Unglücks war ein Schaden am Hitzeschild gewesen, den ein Stück abgebrochener Isolierschaum beim Start verursacht hatte.

Dieses Mal verstrich der Punkt der größten Hitzeentwicklung beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre aber ohne Probleme, wie die Nasa erklärte.

Mit dem Aufsetzen in Edwards ging eine 14-tägige, von Problemen begleitete Mission zu Ende: Während die "Discovery" an die Internationale Raumstation ISS angedockt war, mussten zwei Astronauten aussteigen und Reparaturen am Hitzeschild des Shuttle ausführen.

Ebenfalls beim Start entstandene Schäden an Hitzekacheln hatten vor zweieinhalb Jahren zum Auseinanderbrechen der "Columbia" beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre geführt. Die sieben Astronauten an Bord waren ums Leben gekommen.

Bei der Nasa wird der Flug trotzdem als Erfolg gewertet. Nach Einschätzung der US-Raumfahrtbehörde handelte es sich bei den Schwierigkeiten in erster Linie nicht um neue Probleme, sondern die große Zahl der beobachteten Vorfälle rührt von der intensiven Beobachtung der Mission her.

Welche Konsequenzen die Nasa aus den Erfahrungen der Discovery-Mission ziehen wird, ist noch offen. Offenbar wird an den Vorbereitungen der nächsten Mission - einem Flug der Raumfähre "Atlantis" mit dem Deutschen Thomas Reiter an Bord - festgehalten.

Am Dienstag gab es für die Behörde nur einen kleinen Wermutstropfen: Sie ist nun gezwungen, das Shuttle nach der Landung Huckepack auf einer Boeing 747 nach Florida zurückzubringen, um es dort inspizieren zu lassen.

Dadurch dürfte sich der zurzeit noch für den 22. September ins Auge gefasste Start der Raumfähre "Atlantis" verzögern. Der Rücktransport an die Ostküste kostet außerdem mindestens eine Million Dollar.

Der Eintritt in die Atmosphäre war um 13.40 Uhr MESZ rund 120 Kilometer über den Cook-Inseln im Südpazifik erfolgt.

Damit hatte die Erhitzung der Unterseite des Space Shuttles durch die Luftreibung auf Temperaturen von bis zu 1650 Grad Celsius begonnen - und damit die heikelste Phase der Mission.

In dieser Phase war vor zweieinhalb Jahren die Raumfähre Columbia zerbrochen, wobei alle sieben Astronauten an Bord starben.

Weil das Wetter in Florida zu schlecht ist, war die Rückkehr der Discovery drei Mal nach hinten verschoben worden.

Wegen der ungünstigen Witterung musste die Nasa die Landung des Space Shuttles zunächst von Montag auf Dienstag verschieben. Am Dienstag wurde die Rückkehr der Discovery dann erneut um rund 90 Minuten verschoben. Als Grund gab die US-Raumfahrtbehörde Nasa erneut die schlechten Wetterbedingungen in Florida an.

Die Kommandantin der Discovery, Eileen Collins, hatte sich angesichts der neuen Verzögerung gelassen gegeben. "Wir wussten, dass das Wetter in Florida instabil ist, und wir sind ganz und gar nicht überrascht."

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