Meteorologie:Wettersatellit bleibt erneut am Boden

Der europäische Satellit "MetOp" soll die Wettervorhersagen deutlich verbessern, wenn er seine Umlaufbahn erreicht. Aber bisher will er einfach nicht abheben. Zum fünften Mal wurde der Start verschoben.

Aufgrund schlechter Wetterbedingungen am Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan konnte der Satellit auch am Mittwoch nicht an Bord einer Sojus-Rakete ins All abheben, teilte die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) mit.

Der für 18.38 Uhr MESZ geplante Start habe wegen "zu starker Höhenwinde" abgesagt werden müssen, sagte ESA-Sprecher Franco Bonacina. Nun solle am Donnerstag um dieselbe Uhrzeit ein neuer Versuch gemacht werden. Sollte ein neuer Aufschub nötig sein, werde am Freitag möglicherweise eine andere Startzeit gewählt.

"Falsche Beurteilung der Bodenkontrolle"

Der Start des Wettersatelliten lässt bereits seit drei Monaten auf sich warten. Im Juli war er dreimal innerhalb von drei Tagen aus unterschiedlichen Gründen verschoben werden. Am Dienstag gab es einen erneuten Aufschub.

Eine Minute und zehn Sekunden vor dem Starttermin hieß es, eine Anzeige deute auf unzureichenden Druck in einem Reservoir der Rakete hin. Anschließend erwies sich dies als "falsche Beurteilung der Bodenkontrolle", wie der Generaldirektor der französisch-russischen Betreiberfirma der Sojus-Flüge, Jean-Yves Le Gall, sagte.

Metop ist der erste einer neuen europäischen Satelliten-Generation, die die Wettervorhersagen vom kommenden Frühjahr an deutlich verbessern sollen. Mit seiner Hilfe sollen Meteorologen das Wetter künftig nicht nur drei Tage im Voraus exakt bestimmen können, sondern fünf Tage.

Mit dem Projekt wird Europa erstmals Wettersatelliten einsetzen, die in "nur" gut 800 Kilometern Höhe über die Erdpole kreisen. Der Satellit soll auch Daten zur Früherkennung möglicher Naturkatastrophen liefern. werden.

© AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: