Menschheitsgeschichte:Wie die Aborigines nach Australien kamen

(Foto: P.C. Poulsen/Hulton Archive/Getty Images)

Die australischen Ureinwohner leben seit 50 000 Jahren auf dem Kontinent.

Von Ali Vahid Roodsari

Trautes Heim, Glück allein - so ähnlich dachten wohl auch die australischen Ureinwohner, die Aborigines. Vor knapp 50 000 Jahren erreichten die ersten Menschen den Kontinent über Neuguinea. Die Gebiete waren damals über eine Landbrücke miteinander verbunden. Alle Aborigines stammen von dieser Gründerpopulation ab, zeigt eine Studie der Universität Adelaide in Zusammenarbeit mit dem South Australian Museum. Das Ergebnis veröffentlichten die Forscher im Fachmagazin Nature. Für ihre Erkenntnis untersuchten die Wissenschaftler DNA aus 111 Haarproben von Aborigines. Die Proben stammen aus Sammlungen anthropologischer Expeditionen zwischen 1926 und 1963. Die Auswertung zeigt: Die Siedler verbreiteten sich im Lauf der Jahrhunderte in Gruppen über ganz Australien. Allerdings blieben die einzelnen Gruppen für sich und vermischten sich so gut wie nie. "Das ist weltweit einzigartig und beweist die bemerkenswerte kulturelle Verbindung der Aborigines zu ihrem Land", sagt Studienleiter Alan Cooper. Das Foto zeigt eine Familie um 1880, die in der Nähe des Tweed River in Südaustralien lebte. Für ihre Auswertung arbeiteten die Forscher eng mit Nachfahren der Ureinwohner zusammen. Die genetische Geschichte der Aborigines zu rekonstruieren, ist schwierig, da der australische Staat im 20. Jahrhundert die Bevölkerung zwangsumsiedelte und Kinder von ihren Eltern trennte.

© SZ vom 13.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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