Massensterben:Jagd auf den großen Donnervogel

Illustration: Peter Trusler, Monash University (Foto: N/A)

Fast alle riesigen Tierarten des australischen Kontinents sind ausgestorben. Forscher wissen nun wohl, warum.

Von Mathias Tertilt

Noch vor 50 000 Jahren stapfte Megafauna auf dem heutigen australischen Kontinent umher, sieben Meter lange Rieseneidechsen etwa oder der große Donnervogel Genyornis newtoni (siehe Illustration). Doch in kurzer Zeit sind bis zu 85 Prozent dieser Arten ausgestorben. Nach Ansicht einer internationalen Forschergruppe war der Mensch daran schuld ( Nature Communications, online). Die Wissenschaftler haben das Alter von mehr als 650 Fossilien aus 16 Gattungen bestimmt. Die meisten Tiere starben demnach vor etwa 41 000 Jahren aus. Etwa 14 000 Jahre zuvor hatten wahrscheinlich die ersten Menschen ihren Fuß auf den Kontinent gesetzt, als es während der Eiszeit eine Landbrücke nach Australien gab. Seit Jahren diskutieren Wissenschaftler, ob eine Veränderung des Klimas oder der Mensch das Massensterben verursacht hat. Für die Klimahypothese haben die Autoren der aktuellen Studie keine Belege gefunden. Die riesigen Tiere hätten ihrer Meinung nach sogar von Trockenheit profitiert. Zudem zeigen die Daten, dass sie schon Jahrtausende zuvor extreme Umweltbedingungen überstanden haben. Der letzte Beweis für die Jagdtheorie fehlt aber. Denn anders als an den Knochen vieler Mammuts hat man an den australischen Fossilien bislang weder Kampfspuren noch Verletzungen durch Speere oder Pfeile gefunden.

© SZ vom 01.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: