Kontaktlinsen:Die Last mit der Linse

Wer Kontaktlinsen trägt, sollte auf die richtigen Produkte achten. Falsche Pflege und Billiglinsen aus dem Internet erhöhen das Risiko einer Infektion.

Falsch angepasste und schlecht gepflegte Kontaktlinsen können der Hornhaut schwere Schäden zufügen. Darauf wies die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) am Montag im Vorfeld eines Fachkongresses in Leipzig hin.

Risiko Leitungswasser

Häufige Fehler sind demnach das Schlafen mit den Linsen oder die Reinigung mit Leitungswasser. Auch Patienten, die ihre Kontaktlinsen im Internet kaufen, haben laut einer aktuellen Studie ein höheres Infektionsrisiko. In der Regel fehle bei Onlinekäufen ein konkreter Ansprechpartner, der die Kontaktlinsenträger kompetent berät und informiert, betonen die Augenheilkundler.

Weniger Infektionen bei harten Linsen

Durch die unsachgemäße Anwendung von Kontaktlinsen kann es demnach zu Hornhaut-Infektionen kommen. Auslöser dieser schweren Komplikation sind Bakterien, Pilze oder Amöben. Im schlimmsten Fall kann das Auge erblinden. "Bei formstabilen Linsen ist das Risiko einer Infektion am geringsten: Pro Jahr erkrankt etwa ein Kontaktlinsen-Träger von 10.000. Bei weichen Kontaktlinsen sind es dagegen zwei bis fünf", erklärt Berthold Seitz, Direktor der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum des Saarlandes.

In den relativ großen Poren der weichen Linsen könnten sich Krankheitserreger leichter festsetzen. Werden diese Linsen auch nachts getragen, steige das Infektionsrisiko nochmals um das Fünffache.

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