Kommentar:Schlussakt beim Klima

Was der UN-Klimarat in seinem Abschlussbericht dokumentiert, ist dramatisch. Und es gibt nichts daran zu deuteln.

Jeanne Rubner

Paris, Brüssel und Bangkok waren die Orte, an denen Anfang dieses Jahres der Weltklimarat IPCC die wichtigen Ergebnisse zum Klimawandel und seine Empfehlungen für die Menschheit zusammengeschrieben hat.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon (re.) und der Vorsitzende des Weltklimarates Rajendra Pachauri bei der Vorstellung des Abschlussberichts. (Foto: Foto: AP)

Valencia ist nun der Schlussakt; die Klimaforscher haben dort ihr viertes, abschließendes Werk vorgestellt, der ihr Wissen zusammenfasst. Eine wirklich neue Botschaft wurde deshalb auch nicht verlesen.

Doch das, was die Fachleute schon jetzt wissen und für den UN-Klimarat erneut dokumentiert haben, ist schon jetzt dramatisch genug. Der Klimawandel kommt, und die Menschen können allenfalls seine Begleiterscheinungen abmildern, indem sie weniger Kohlendioxid in die Atmosphäre blasen. Zu deuteln gibt es daran nichts, auch wenn die üblichen Verdächtigen dieses Mal erneut versucht haben, die Botschaft abzuschwächen.

Auch wenn es derzeit in Mode ist, vor angeblichen Übertreibungen zu warnen: Es werde schon nicht so schlimm kommen mit dem Klimawandel, sagen manche. Wer könne denn etwas gegen Palmen am Rhein haben?

Leidtragende des Klimawandels werden nicht so sehr die Mitteleuropäer sein, sondern vor allem die Menschen in Afrika und Asien. Der Wirbelsturm Sidr, der gerade über Bangladesch hinweggefegt ist, muss nicht zwangsläufig eine Folge der Erderwärmung sein, er könnte es aber sein; 3000 Tote geben einen Vorgeschmack auf das, was die Welt erwartet.

Ob das Papier von Valencia die Staatengemeinschaft vor der wichtigen Klimakonferenz von Bali noch einmal richtig aufrütteln wird, ist fraglich. Zu mächtig ist immer noch die Stimme derjenigen, die sagen: Es wird schon alles nicht so schlimm werden.

© SZ vom 19.11.2007/mcs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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