Klimawandel:Droht das nächste Massensterben?

In fünf großen Wellen starben Tiere in den letzten 520 Millionen Jahren aus. Und jedesmal hatte sich die Erdatmosphäre erwärmt - ähnlich wie jetzt.

Die Erwärmung der Erdatmosphäre könnte eine riesige Lücke in die Artenvielfalt des Planeten schlagen. Das zeigt eine Studie britischer Forscher, die die Entwicklung des Lebens auf der Erde über die letzten 520 Millionen Jahren hinweg untersucht haben.

Ein Königsfischer in Singapur - auch diese Vögel gehören zu den vom Aussterben bedrohten Arten. (Foto: Foto: AFP)

Zu Beginn des sogenannten Phanerozoikums kam es zur Kambrischen Explosion, während der in sehr kurzer Zeit extrem viele neue Arten entstanden waren.

Danach jedoch gab es fünf Epochen, in denen die Artenvielfalt jedesmal deutlich reduziert wurde. Die zwei bekanntesten Aussterbewellen sind jene am Ende des Perm vor rund 250 Millionen Jahren, während der die Zahl der Arten um 95 Prozent zurückging, sowie die am Ende der Kreidezeit, der auch die Dinosaurier zum Opfer fielen.

Alle fünf standen in Verbindung mit Phasen starker Erwärmung, wie die Wissenschaftler in den Proceedings of the Royal Society B berichten.

"Wenn unsere Ergebnisse auch auf die gegenwärtige Erwärmung zutreffen, dann dürfte das Aussterben von Arten zunehmen", erklärte Peter Meyhew von der britischen Universität York.

Kurzfristige Vorhersagen könnten sie wegen des Millionen-Jahr-Maßstabs ihrer Erkenntnisse nicht machen, betonten die Forscher. Trotzdem wollen sie ein Massensterben in naher Zukunft nicht ausschließen.

© sueddeutsche.de/mcs/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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