Klimaprognose:Es wird schwüler

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Mehr Hitzestress prophezeit eine neue Klimastudie. Denn die Erderwärmung lässt nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Luftfeuchtigkeit steigen.

Aufgrund der globalen Klimaerwärmung wird die Luft immer feuchter und die Hitze damit für Menschen schwerer zu ertragen. Die Luftfeuchtigkeit in Bodennähe sei in den vergangenen drei Jahrzehnten weltweit um 2,2 Prozent gestiegen, berichten Forscher in der Donnerstagausgabe des Fachmagazins Nature.

Schwüle Hitze wird unangenehmer empfunden als trockene. (Foto: Foto: dpa)

"Die Anstieg der Feuchtigkeit wegen der globalen Erwärmung ist ein wichtiger Faktor für Hitze-Stress bei Menschen", erklärte ein Autor der Studie, Nathan Gillett von der East Anglia Universität in Großbritannien. Der Anstieg der Luftfeuchtigkeit kann für Menschen gefährlich sein, da der Schweiß weniger gut verdunstet und der Körper sich dadurch schlechter abkühlen kann.

Wissenschaftler hatten diesen Nebeneffekt der Klimaerwärmung bislang bereits vermutet, denn wärmere Luft enthält aufgrund der physikalischen Gegebenheiten auch mehr Feuchtigkeit. Die Studie von Gillett zeigt nun aber, dass die Auswirkungen zwischen 1972 bis 2002 bereits signifikant messbar sind.

Darüber hinaus zeigten die Forscher mit Computersimulationen, dass der Anstieg der Luftfeuchtigkeit zu einem großen Teil von den vom Menschen verursachten Emissionen ausgelöst wird.

Simulationen mit den Klimadaten ohne die Einrechnung der Abgas-Effekte führten demnach zu keinem solchen Feuchtigkeitsanstieg. Auch eine nur auf die Abgase fokussierte Betrachtung führte zu abweichenden Ergebnissen. Daraus schließen die Forscher, dass eine Kombination der Erderwärmung und der vom Menschen verursachten Abgase zu dampfigerer Luft führt.

"Obwohl das nicht tödlich sein wird, wird es doch für Menschen ungemütlicher", sagte eine Ko-Autorin der Studie, Katharine Willett von der US-Universität Yale. Die Luftfeuchtigkeit steigt mit jedem Grad Celsius um etwa sechs Prozent an. Laut der Klimaprognose des Weltklimarates (IPCC) wäre damit bis 2100 mit einem Anstieg der Luftfeuchtigkeit um 12 bis 24 Prozent zu rechnen.

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