Es ist Daniel Kahnemans großes Thema: Warum treffen Menschen so oft völlig irrationale Entscheidungen?
In den Achtzigerjahren zeigte der israelisch-amerikanische Psychologe, wie der unberechenbare Mensch jeden Tag die Vernunft ökonomischer Theorien ad absurdum führt.
2002 hat er dafür den Wirtschaftsnobelpreis erhalten. Seither erforscht er, ob Menschen mit ihren falschen Erwartungen und Entscheidungen auch dem eigenen Glück im Weg stehen.
Dazu erkundet er regelmäßig, wie sie ihre Zeit verbringen und wie glücklich sie sind.
SZ Wissen: Herr Kahneman, Sie machen zurzeit Urlaub in Europa, haben Ihre Enkel in der Dordogne besucht. Jetzt sitzen wir in Ihrer prächtigen Wohnung in Paris und wollen über Ihre Forschung sprechen, die Ihnen 2002 den Nobelpreis gebracht hat. Wie glücklich sind Sie in diesem Moment auf einer Skala von null bis zehn?
Daniel Kahneman: Nicht sehr glücklich, denn ich spreche nicht gern öffentlich über persönliche Dinge.
SZ Wissen: Das ist eine Schattenseite Ihres Erfolgs. Viele Leute wollen Sie näher kennenlernen.
Kahneman: Wir werden uns jetzt aber bitte nicht weiter über mich unterhalten.
SZ Wissen: Auch gut, denn Ihr Unbehagen bestätigt eine Ihrer zentralen Thesen: dass der Mensch die Schattenseiten seines Erfolgs unterschätzt, wenn er Karriere macht und reich oder berühmt werden will. Richtig?
Kahneman: Ja, Menschen übersehen generell die negativen Folgen, wenn sie an die Gestaltung ihrer Zukunft denken, und zwar deshalb, weil sie sich dabei auf positive Veränderungen konzentrieren. Natürlich verändern Erfolg und Reichtum das Leben auch positiv, es wird sicherer, viele Zukunftssorgen verschwinden. Und auch ein Nobelpreis verändert das Leben.
Aber für die meisten Menschen sind die Veränderungen nicht nur angenehm. Sie müssen plötzlich mehr arbeiten und sind auch mit vielen Dingen beschäftigt, die sie vorher nicht bedacht hatten.
SZ Wissen: Gilt das nur für die Erfolgsplanung oder auch umgekehrt für negative Aussichten auf eine Zukunft, die dann gar nicht so schrecklich wird wie erwartet?
Kahneman: Für beides. Menschen neigen dazu, die Bedeutung jeder Veränderung in ihrem Leben zu überschätzen - ob sie sich nun vorstellen, reicher oder ärmer zu werden, gesund oder krank. Sie unterschätzen die Schattenseiten, wenn sie an den Erfolg denken, und sie überschätzen sie, wenn sie an ein mögliches Unglück denken. Es kommt immer darauf an, worauf man sich gerade konzentriert, wenn man an die Zukunft denkt.
SZ Wissen: Und die wird meist anders als gedacht?
Kahneman: Genau, denn ist man erst einmal wirklich krank oder hat tatsächlich Ruhm und Reichtum erlangt, dann hat das nach kurzer Zeit gar nicht mehr die erwartete Bedeutung. Man denkt nicht permanent: Es geht mir ja so schlecht!
Oder: Es geht mir ja so prima! Das ist nur kurz nach einer Veränderung im Leben so, aber nicht für lange Zeit. Der Glaube, man sei dauernd glücklich, wenn einem etwas Gutes widerfahren ist, ist ein Irrglaube.
SZ Wissen: Es tritt also ein Gewöhnungseffekt ein?
Kahneman: Es ist so: Stellen Sie sich einmal vor, Sie verlören ein Bein. Im Moment der Vorstellung ist das entsetzlich, weil Sie sich darauf konzentrieren. Aber wenn Sie tatsächlich ein Bein verlieren, akzeptieren Sie es und hören auf, ständig daran zu denken. So ähnlich ist es auch mit Reichtum. Irgendwann ist das prächtige Haus mit Garten der Normalzustand, und das Glück ist wieder so groß wie vorher, als man noch ärmer war.
SZ Wissen: Und man kann sich das Glück der ersten Momente im Reichtum nicht erhalten?
Kahneman: Nein, denn man müsste sich dauernd darauf konzentrieren. Glück erlebt man in Momenten, in denen man seine Aufmerksamkeit auf etwas Angenehmes richtet. Das gilt ebenso für das Unglück: Viele kleine Missgeschicke pro Woche sorgen dafür, dass man ständig an Missgeschicke denken muss. Man ist unglücklich. Ein einziges, wirklich großes Unglück dagegen hat man nach einer gewissen Zeit mit einiger Sicherheit verwunden.
SZ Wissen: Was überschätzen Menschen denn häufiger: künftiges Glück oder künftiges Unglück?
Kahneman: Das Glück, ganz klar. Das liegt daran, dass man für gewöhnlich glaubt, Kontrolle über sein Leben zu haben. Nur was man nicht kontrollieren kann, fürchtet man. Den Terrorismus zum Beispiel. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, ein Opfer von Terroristen zu werden, in Wirklichkeit sehr gering, selbst in Ländern wie Israel.
Aber dadurch, dass man ständig an die Gefahr erinnert wird und an sie denkt, überschätzt man sie. Insgesamt aber überwiegt die Tendenz zum Optimismus. Menschen machen sich vor allem in Bezug auf ihr Lebensglück Illusionen.
SZ Wissen: Auch wenn es nur Illusionen sind - könnte man denn überhaupt glücklich sein, ohne Zukunftspläne zu schmieden?
Kahneman: Es kommt darauf an, von welchem Glück wir sprechen. Vom Glücksgefühl, das man im Moment erlebt, oder von der Einschätzung, ob man insgesamt mit seinem Leben zufrieden ist? Allgemeine Vorstellungen, das Planen und das Erreichen von Zielen bestimmen stärker darüber, ob Menschen mit ihrem Leben insgesamt zufrieden sind. Das hat aber nichts damit zu tun, ob jemand tatsächlich viele glückliche Momente erlebt.
SZ Wissen: Ein Beispiel, bitte.
Kahneman: Nehmen wir verheiratete und geschiedene Frauen. Letztere sind häufiger gut gelaunt, denn sie gehen seltener Tätigkeiten nach, die sie unangenehm finden.
Das lässt sich mit der Tages-Rekonstruktions-Methode herausfinden, einer Art Tagebuch, in dem Probanden alle Tätigkeiten notieren und dazuschreiben, wie glücklich sie jeweils bei einer Beschäftigung waren. Demnach haben geschiedene Frauen mehr Glücksmomente. Dennoch bewerten verheiratete Frauen in Umfragen ihre generelle Lebenszufriedenheit höher.
SZ Wissen: Und was sagt das aus?
Kahneman: Es zeigt uns: Die Lebenszufriedenheit erhöht sich, wenn man Pläne hat und sie erfüllt, wenn man Ziele erreicht. Und die sind, wie die Ehe, gesellschaftlich definiert. Aber auch Kinder großzuziehen, beruflicher Erfolg und gesteigerter Lebensstandard sind auf diese Weise definiert. Nur verschaffen einem solche Ziele, das Eheleben, das Kindererziehen, der Erfolg generell, nicht mehr Glücksmomente.
SZ Wissen: Demnach macht Reichtum ein wenig zufriedener, aber nicht glücklicher?
Kahneman: Genau. Es ist die wohl am weitesten verbreitete Illusion zu glauben, man lebte in dauerndem Glück, wenn man reich ist. Zwar beurteilen viele Reiche ihr Leben insgesamt als sehr zufriedenstellend, wenn man sie danach fragt. Ähnlich wie die verheirateten Frauen. Aber tatsächlich dominieren Momente schlechter Stimmung ihren Alltag: Sie nehmen mehr Arbeit und weitere Wege in Kauf. Auf Dienstreisen im Auto zu hocken, führt die Liste unangenehmer Tätigkeiten weltweit an. Und sie haben weniger Zeit für Dinge, die ihnen persönlich Spaß machen.
SZ Wissen: Was sagt uns, ob ein Mensch glücklich ist: die Summe seiner Glücksmomente oder die Bewertung seiner Lebenszufriedenheit?
Kahneman: Das kann man genauso wenig beantworten wie die Frage: Wen magst du lieber, deine Mutter oder deinen Vater? Beides ist wichtig.
SZ Wissen: Das hieße, der Verzicht auf das Streben nach mehr Wohlstand wäre auch keine Lösung. Entsprechend ist bekannt, dass es Menschen sehr unzufrieden macht, wenn sie ihre Arbeit verlieren. Lässt sich daraus ableiten, dass nur mit seinem Leben zufrieden ist, wer einen Sinn im Leben sieht?
Kahneman: Das könnte zutreffen. Ob es aber auch das momentane Glück, die Summe der Augenblicke guter Stimmung beeinflusst, ist nach bisheriger Datenlage nicht klar. Und man kann auf keinen Fall ein Heilsversprechen daraus ableiten im Sinne von: Hilf jemandem, einen Sinn in seinem Leben zu sehen, und er wird glücklich und zufrieden. So ein Lebenssinn kann auch zu enttäuschenden Erfahrungen führen. Er ist ein genauso illusionäres Konzept wie die Erwartung, Reichtum mache glücklich.
SZ Wissen: Gibt es denn überhaupt ein wahres, funktionierendes Glückskonzept?
Kahneman: Ach, die Debatte über Glück und Zufriedenheit ist völlig überladen mit unterschiedlichen Wertvorstellungen. Fast jeder Fachmann propagiert einen Wert wie Wohlstand oder Lebenssinn. Betrachtet man aber die Daten, dann zeigt sich: Jeder Experte hat nur ein bisschen recht, und der Einfluss jedes propagierten Wertes auf das Glück und auf die Zufriedenheit von Menschen ist sehr schwach bis gar nicht vorhanden. Alles ist ein bisschen wahr, aber nichts ist entscheidend.
SZ Wissen: Kann diese Einsicht, dass Werte und Ziele nicht glücklicher machen, Menschen dazu verhelfen, mehr Glück zu finden?
Kahneman: Ja, wenn sie daraus lernen, dass es neben dem Erreichen von Zielen wichtig ist, wie man seine Zeit verbringt. Wenn sie über eine Veränderung in ihrem Leben nachdenken, sollten sie auf Details achten: Wozu werden sie danach ihre Zeit nutzen? Wollen sie wirklich mehr reisen für einen Job?
Das sollten sie sich gut überlegen und dafür sorgen, dass sie möglichst beides haben: Zeit für Dinge, die sie gern um ihrer selbst willen tun, für Hobbys, für Freunde, und Zeit, die sie auf das Erreichen von Zielen verwenden. Es geht darum, Zeit effizient zu nutzen. Am besten ist es deshalb, wenn beides zusammenfällt - Arbeitszeit und Glücksmoment.
SZ Wissen: Das klingt nach dem Konzept des Flow, das der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi entworfen hat: dem lustvollen Aufgehen in der Arbeit, die einen womöglich noch persönlichen Zielen näherbringt.
Kahneman: Aber auch das ist ein illusionäres Versprechen. Wie soll man diesen Flow denn erreichen? Er ist nicht leicht zu bekommen. Ich habe das Glück, einer Arbeit nachzugehen, die Flow-Erlebnisse ermöglicht. Aber wer sonst noch? Und mein Leben ist jetzt keinesfalls bestimmt durch Flow-Erlebnisse. Zugegeben, der Flow ist eine wichtige Entdeckung. Aber wenn ich mein Glück im Flow anstrebe, dann überbewerte ich diesen Zustand und unterbewerte die Tatsache, dass er nur für jeweils kurze Zeit zu haben ist.
SZ Wissen: Die Idee des Flow zeigt aber vielleicht etwas anderes: Man erreicht diesen Zustand nur in selbstbestimmter Arbeit. Und auch Ihre Ergebnisse zeigen, dass Arbeit glücklicher macht, je geringer die Kontrolle des Chefs und der Zeitdruck sind. Ist Freiheit wichtig fürs Glück und für die Zufriedenheit? Menschen in modernen Rechtsstaaten leben ja auch besonders zufrieden.
Kahneman: Wir wissen nicht, ob die unterschiedlich große Zufriedenheit in Nationen viel mit Freiheit zu tun hat. In Singapur etwa ist das Leben strenger reglementiert als an anderen Orten, aber ich wäre nicht überrascht, wenn die Menschen dort sehr zufrieden wären. Zumal die Zufriedenheit mit dem Erreichen gesellschaftlich sanktionierter Zielvorstellungen zu tun hat. Daher müssen wir auch berücksichtigen, dass die Begriffe Glück und Zufriedenheit in verschiedenen Kulturen ganz andere Bedeutungen haben können und nicht unbedingt an Freiheit gekoppelt sein müssen.
SZ Wissen: Oder ist es noch komplizierter und individuelle Unterschiede sind entscheidend? Inwieweit beeinflussen denn Persönlichkeit und Charakter die Möglichkeit, glücklich und zufrieden zu leben?
Kahneman: Menschen sind in unterschiedlichem Maß genetisch darauf programmiert, mehr oder weniger glücklich zu sein. Nur eines ist allen gleich: Zufrieden mit sich ist der Mensch nur, wenn er mehr erreicht als andere. Die Gründe dafür sind biologisch, sie liegen in unserer Natur. Wir können es schon bei Affen sehen: Wenn ein Affe weniger bekommt als ein anderer, kann er ziemlich sauer werden. Das ist auch ein Grund, warum Reichtum und Wohlstand nicht unbedingt zufriedener machen.
SZ Wissen: Vielleicht weil es in der Regel immer noch einen gibt, der mehr als man selbst besitzt?
Kahneman: So ähnlich. Schauen wir einmal nach China: Dort hat sich der Lebensstandard in den vergangenen Jahren rasant erhöht, aber die Zufriedenheit der Menschen, selbst die Zufriedenheit mit materiellen Gütern, hat sich nicht erhöht. Woran das liegt? Wenn alle Menschen um dich herum mehr Besitztum anhäufen, nimmst du den eigenen Fortschritt kaum wahr, du kannst nicht mehr der Beste sein und deine Zufriedenheit nimmt nicht zu. Nur wer sich neue Werte sucht, etwa in Religionen, kann sich davon befreien und seine emotionalen Reaktionen ändern.
SZ Wissen: Sind religiöse Menschen denn zufriedener?
Kahneman: Religion hilft. Nicht sehr, aber sie hilft. Mehr für die Lebenszufriedenheit, weniger für die glücklichen Momente. Aber wir wissen nicht, auf welche Weise Religion hilft. Wahrscheinlich, weil sie Menschen zusammenbringt, die ähnlich denken und glauben.
SZ Wissen: Demnach wären Gleichgesinnte und Freunde wichtig fürs Lebensglück?
Kahneman: Wir sind biologisch als soziale Wesen angelegt und Kontakte machen uns meistens glücklich. Wenn wir afrikanische Frauen sehen, die Wasserkrüge vom Brunnen auf dem Kopf nach Hause balancieren, empfinden wir leicht Mitleid, weil wir hier nur am Wasserhahn drehen müssen. Aber wenn wir genau hinschauen, sehen wir, dass dieses Wasserholen ein soziales Erlebnis ist, dass sich die Frauen unterhalten. Es sind wahrscheinlich sehr glückliche Momente.
SZ Wissen: Trotz der unangenehmen Arbeit?
Kahneman: Ja, dieses Bild afrikanischer Frauen erzählt uns die ganze Geschichte, warum Wohlstand und Fortschritt nicht unbedingt glücklicher machen. Sie machen auch einsamer. Wir beziehen sehr viel Glück daraus, mit Menschen zusammen zu sein, die uns schätzen oder sogar lieben. Aber wenn ich sagte, das sei der Schlüssel zum Glück, dann gäbe ich auch nur wieder ein falsches Versprechen.
SZ Wissen: Das heißt, man kann keinen allgemeinen Ratschlag geben, wie sich Glück und Zufriedenheit steigern lassen?
Kahneman: Doch, das kann man, und soziale Erfahrungen wie das Treffen mit Freunden sind ein gutes Beispiel. Wer sein Glück vergrößern möchte, sollte sich mehr Momente verschaffen, in denen er auf etwas Schönes konzentriert ist. Mit Freunden zusammenzusitzen, fordert Konzentration, oder auch, seine Enkelkinder zu sehen. Man kann sich nicht daran gewöhnen. Jeder Moment ist neu. Ich kann mir zwar ein tolles, neues Auto kaufen, aber ich kann mich nicht über lange Zeit darauf konzentrieren, dass ich mit einem tollen Auto herumfahre. Es ist irgendwann nicht mehr neu, ich fahre jeden Tag damit und denke am Steuer an etwas anderes, an meine Arbeit oder an den Haushalt. Wenn man mit den Enkelkindern zusammen ist, kann man nur schwerlich an etwas anderes denken.
SZ Wissen: So wie umgekehrt ein Unglücklicher, dem ständig neue, kleine Pannen passieren?
Kahneman: Genau. Für das Glück gilt dasselbe wie für die vielen, kleinen Missgeschicke, die einen unglücklicher machen als ein großer Schicksalsschlag. Man sollte sein Geld also nicht für eine große Sache ausgeben, für ein teures Auto, eine Villa, sondern es in viele kleine Dinge investieren, die einen froh machen: Fahr in den Urlaub, verschenke Blumen, feiere Partys! Vielleicht wissen die Leute auch tatsächlich einfach nicht, wie sie mit ihrem Geld umgehen müssten, um glücklicher zu sein.
SZ Wissen: Wo wir gerade bei den Enkelkindern sind - gab es ein Erlebnis, das Sie dazu gebracht hat, so genau über das Glück nachzudenken?
Kahneman: Ich habe jahrzehntelang das Entscheidungsverhalten von Menschen studiert und musste immer wieder feststellen, dass ich selbst sehr schlecht darin bin, meine eigenen künftigen Erfahrungen vorherzusagen. Auch ich mache mir da Illusionen. Das hat mir zu denken gegeben - etwa diese Diskussion mit meiner Frau, als sie einmal ganz scheußliche Vorhänge für unsere Fenster kaufen wollte. Ich sagte ihr, dass ich die Dinger hasse, habe dann aber klein beigegeben. Und als wir nach ein paar Jahren umzogen, musste ich mir eingestehen, dass ich die Vorhänge sehr vermisse. In Amerika lässt man die Vorhänge zurück, wenn man aus einem Haus auszieht.
SZ Wissen: Jetzt haben Sie doch noch eine persönliche Frage beantwortet in diesem Gespräch.
Kahneman: Offenbar mag man alles irgendwann, an das man sich gewöhnt hat. Diese Vorhänge habe ich jedenfalls sehr vermisst. Das war seltsam.
Daniel Kahneman, 1934 in Tel Aviv geboren, wuchs in Paris auf, studierte in Jerusalem und an der University of California in Berkeley. Seit 1993 lehrt er in Princeton. Eines seiner größten wissenschaftlichen Verdienste ist es, das Menschenbild der Wirtschaftswissenschaften widerlegt zu haben: den stets rational entscheidenden Homo oeconomicus.