H5N1 breitet sich aus:Vogelgrippe nun auch in Sachsen

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Während in Nürnberg keine weiteren infizierten Tiere mehr aufgetaucht sind, meldet das sächsische Gesundheitsministerium gleich drei tote Schwäne: Ein erster Test hat das gefährliche H5N1-Virus nachgewiesen.

Nach dem Auftreten der Vogelgrippe in Nürnberg sind auch in Sachsen infizierte Tiere gefunden worden.

Ein toter Schwan liegt am Ufer des Grossteiches in der Nähe des Frohburger Ortsteiles Eschefeld. (Foto: Foto: ddp)

Drei tote Schwäne seien in Frohburg südlich von Leipzig entdeckt worden, berichtete das sächsische Gesundheitsministerium. Ein erster Test habe das gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 nachgewiesen.

Derzeit liefen weitere Untersuchungen beim Bundesinstitut für Tiergesundheit auf der Ostseeinsel Riems. Erst wenn die Ergebnisse vorlägen, würden konkrete Maßnahmen beschlossen. In Sachsen war im vorigen Jahr die Vogelgrippe in einem Nutztierbestand ausgebrochen.

Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe in Nürnberg haben Einsatzkräfte in städtischen Seen und Parks vier weitere Vogelkadaver entdeckt. Außerdem stießen Feuerwehr und das Wasserwirtschaftsamt auf zwei tote Marder. Sie wurden zur Untersuchung zum Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen gebracht. Dort soll untersucht werden, ob sich die Tiere mit dem Vogelgrippe-Virus H5N1 infiziert haben.

Bislang waren keine weiteren Vogelgrippe-Infektionen an toten Wasservögeln festgestellt worden, die in den Vortagen am Wöhrder See und am Silbersee in Nürnberg gefunden worden waren. "Es bleibt bei den sechs Vogelgrippe-Fällen", berichtete die städtische Sprecherin Alexandra Foghammar.

Bei den am Dienstag entdeckten Vogel-Kadavern handelt es sich nach Foghammars Angaben um zwei Enten und ein Blesshuhn. Sie seien auf dem Wöhrder See gefunden worden. Im weiter entfernten Stadtpark stießen Feuerwehrleute außerdem auf ein totes Stockentenküken. Die beiden toten Marder wurden von Helfern im Süden Nürnbergs entdeckt.

Das Bundesinstitut für Tiergesundheit auf der Ostseeinsel Riems untersuchte am Dienstag unter anderem Proben eines Schwans, der ebenfalls tot im Nürnberger Stadtgebiet gefunden wurde. Die Ergebnisse würden am Mittwoch erwartet, teilte der Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Thomas C. Mettenleiter, der dpa mit.

Die Herkunft des Erregers ist weiterhin unklar. In molekularbiologischen Untersuchungen sollen die Genomsequenzen des in Nürnberg gefunden Virus mit denen des in Tschechien und Ungarn gefundenen H5N1-Erregers verglichen werden, sagte Mettenleiter. Mit dem Vergleich sollen Verwandtschaftsbeziehungen aufgedeckt werden.

Neben Feuerwehr und Wasserwirtschaftsamt suchten in Nürnberg auch 40 Parkwächter die Uferbereiche der städtischen Teiche und Seen nach toten Vögeln ab. Hundebesitzer, die gegen den Leinenzwang verstießen, wurden von ihnen gezielt darauf angesprochen. Zur Algenbekämpfung setzt das Wasserwirtschaftsamt auf dem Wöhrder See außerdem ein Algenräumgerät ein. Experten vermuten, der starke Algenbewuchs könnte die Ausbreitung der Vogelgrippe in Nürnberg begünstigt haben.

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