Der Schweizer Tiefseeforscher Jacques Piccard ist tot. Er starb im Alter von 86 Jahren in seinem Haus am Genfer See, teilte ein Sprecher von Piccards Sohn Bertrand gegründete Projekt "Solar Impulse" mit. Mit Piccard sei einer "der letzten großen Eroberer des 20. Jahrhunderts, ein echter Kapitän Nemo" gestorben.
Piccard hielt den Rekord im Tiefseetauchen: 1960 erreichte er zusammen mit dem US-Marineleutnant Don Walsh mit dem U-Boot "Trieste" den Grund des Marianengrabens in 10.916 Metern Tiefe im Pazifik. 1964 baute er das erste Touristen-U-Boot, das im Lauf der Jahre 33.000 Menschen an den Grund des Genfer Sees brachte.
Der 1922 in Brüssel geborene Piccard ist der Sohn des berühmten Ballonfahrers Auguste Piccard. Sein Sohn Bertrand ist ebenfalls ein bekannter Ballonfahrer. Sein Vater habe ihm Vertrauen im Angesicht des Unbekannten eingeflößt, erklärte Bertrand.
Ihm und seinen Geschwistern Marie-Laure und Thierry habe Piccard seine Sicht aufs Leben vermittelt, dass "Träume durch Hartnäckigkeit wahr werden können". Piccard hatte bis zum Alter von 82 Jahren an Tiefsee-Expeditionen teilgenommen.