Ernährung:Blick in die Friteusen dieser Welt

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McDonald's und Kentucky Fried Chicken: Weltweit bekommt man dasselbe Essen vorgesetzt. Aber die fritierten Speisen enthalten je nach Land höchst unterschiedliche Mengen an ungesunden Transfetten.

Andreas Grote

Der Besuch eines Fastfood-Restaurants im Ausland könnte noch weniger bekömmlich sein als angenommen. Denn die fritierten Speisen derselben Kette enthalten je nach Land höchst unterschiedliche Mengen an Transfetten.

Sieht zwar überall gleich aus, ist aber nicht überall gleich gesund, bzw. ungesund: die Pommes Frites von McDonald's (Foto: Foto: AP)

Diese Fette bestehen aus künstlichen Fettsäuren, die bei der Härtung von Pflanzenölen entstehen. Täglich mehr als fünf Gramm davon steigern nachweislich das Herzinfarktrisiko um 25 Prozent, da die Transfette das schlechte LDL-Cholesterin im Blut erhöhen.

In der Lebensmittelindustrie sind diese Fette aber beliebt, weil sie länger haltbar sind und sich auch bei hoher Hitze kaum verändern. In manchen Teilen der Welt werden sie mit besonders großer Begeisterung eingesetzt.

Viel Transfette in New York, wenig in Wien

So enthalten Pommes frites und Chicken Wings von McDonald's in New York, Johannesburg und London weitaus größere Mengen an Transfetten als in Wien, wie eine Untersuchung des Gentofte-Hospitals in Kopenhagen ergab ( New England Journal of Medicine, Bd. 354, S. 1650, 2006).

Fritiertes von Kentucky Fried Chicken (KFC) bedroht das Herz vor allem in Osteuropa, Peru und Südafrika: In Ungarn verwendet KFC für Kartoffelschnitze und Hähnchenflügel Frittieröl mit einem Transfettanteil von über 30 Prozent. In Deutschland enthält das Frittieröl von KFC dagegen nur etwa ein Prozent Transfette. Bei McDonald"s in New York werden die Pommes frites in 23 Prozent Transfett gebrutzelt, in Deutschland in zehn Prozent.

Beide Fastfood-Ketten wollen schon seit längerem Transfette aus ihren Friteusen ausmustern, haben aber auch die lokalen Geschmacksvorlieben im Auge. Wie schnell die Industrie jedoch reagieren kann, zeigt das Beispiel Dänemark: Dort sind seit 2004 Nahrungsmittel mit mehr als zwei Prozent Transfetten verboten. Es dauerte weniger als drei Monate, bis Lebensmittelhersteller und Fastfood-Ketten auf Alternativen umgestellt hatten.

© SZ vom 19.4.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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