Discovery-Start:Mission possible

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Das amerikanische Spaceshuttle-Programm ist wieder auf Kurs. Die Raumfähre "Discovery" ist zunächst problemlos gestartet - allerdings löste sich beim Start offensichtlich ein größeres Stück von der Außenhaut des Tanks.

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Pünktlich um 16.39 Uhr deutscher Zeit startete am Dienstag die Raumfähre Discovery ins All. An Bord: sieben Astronauten und die Hoffnung, zweieinhalb Jahre nach dem Absturz der Raumfähre Columbia nun wieder zum normalen Flugbetrieb zurückkehren zu können.

Der mit Spannung erwartete Start in Cape Canaveral verlief zur Freude der Nasa-Verantwortlichen zunächst problemlos. Rund neun Minuten nach Zündung der Raketen erreichte die Raumfähre wie geplant ihre Umlaufbahn.

Allerdings löste sich beim Start, wie Kamerabilder zeigten, offensichtlich ein größeres Stück von der Außenhaut des Tanks - möglicherweise Eis oder ein Teil der Isolierung. Über eine Gefahr für die Raumfähre wollte die Nasa kurz nach dem Start nicht spekulieren.

Erste Radardaten hätten keine herabfallenden Teile registriert, sagte Shuttle-Manager Wayne Hale. Es sei lediglich ein Eisklumpen am unteren Ende des Tanks entdeckt worden - relativ weit vom Orbiter entfernt. Nasa-Experten würden nun die Aufnahmen des Starts, der von mehr als 100 Überwachungskameras gefilmt wurde, "Bild für Bild" auswerten.

Ein fehlerhafter Treibstoffsensor, der noch beim ersten Startversuch vor 13 Tagen zu einem Abbruch geführt hatte, machte dieses Mal dagegen keine Probleme.

"Hinnehmbares Risiko"

Ohnehin hatte die Nasa bereits vor dem Start angekündigt, entgegen ihren eigenen Sicherheitsrichtlinien selbst mit einem defekten Sensor starten zu wollen. Dies sei, so Nasa-Chef Michael Griffin, ein "hinnehmbares Risiko".

Im Mittelpunkt der zwölftägigen Mission steht die Überprüfung der Flugtauglichkeit des Shuttles. Nach dem Absturz der Columbia, die beim Start von einer herabfallenden Schaumstoffisolierung beschädigt worden war, soll die Discovery zunächst im All auf mögliche Schäden untersucht werden.

Dazu wurde ein 15 Meter langes Kamera- und Lasersystem am Roboterarm des Orbiters montiert. Die Astronauten werden zudem neue Technologien zur Reparatur von Hitzekacheln im Weltall ausprobieren.

An Bord sind außerdem 15 Tonnen Verpflegung und Ausrüstungsgegenstände für die Internationale Raumstation ISS, an der die Discovery am Donnerstag andocken soll.

Klappt alles wie geplant, wird die Raumfähre am 7. August um 11.46 Uhr deutscher Zeit wieder in Cape Canaveral landen.

© SZ vom 27.7.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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