Die Zahl:9 Milliarden

Lichtjahre liegen zwischen der Erde und dem Stern Icarus, der jetzt mit dem Hubble-Weltraumteleskop entdeckt wurde. Es ist der am weitesten entfernte jemals beobachtete Stern des Universums. Und er könnte helfen, die dunkle Materie zu verstehen.

Von Sophie Rothgeri

Ein internationales Forscherteam hat die Entdeckung von Icarus in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals Nature Astronomy verkündet. Eigentlich wollten die Forscher im April 2016 eine Supernova in der sogenannten Icarus Galaxie beobachten. Dazu nutzten die Wissenschaftler die Gravitation des davorliegenden Galaxiehaufens MACS J1149-2223 als Linse. Mithilfe dieses sogenannten Gravitationslinseneffekts wurde nicht nur die Supernova, sondern auch der blau leuchtende Stern vergrößert. Im Hintergrund der Hubble-Aufnahme ist Icarus in zweitausendfacher Auflösung zu sehen. Normalerweise ist das Licht einzelner Sterne zu schwach, um es in solchen Entfernungen sehen zu können. Icarus ist hundertmal weiter entfernt als der nächst weiteste Stern, der je von Astronomen beobachtet wurde. Die Aufnahme des weit entfernten Sterns könnte auch neue Aufschlüsse über die geheimnisvolle dunkle Materie geben. Denn auf ihr zeigen sich nicht die Muster, die laut jener physikalischen Theorie zu erwarten wären, nach der die dunkle Materie zu einem Großteil aus schwarzen Löchern besteht. Die Wissenschaftler hoffen deshalb, in Zukunft häufiger Sterne wie Icarus beobachten zu können.

© SZ vom 04.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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