Die Zahl:64

Fachartikel muss der Springer-Verlag zurückziehen. Eine Überprüfung hat gezeigt, dass offenbar bei der Begutachtung gemogelt wurde. Die Autoren der Publikationen sind wohl überwiegend unschuldig, die Verantwortlichen sitzen woanders.

Von Hanno Charisius

Fachartikel muss der Wissenschaftsverlag Springer zurückziehen, nachdem bei einer Überprüfung herausgekommen war, dass Gutachten zu den betroffenen Aufsätzen vermutlich aus unseriösen Quellen stammten. Die Redaktionen der betroffenen Springer-Magazine hatten wohl mit Betrügern korrespondiert, die gefälschte E-Mail-Adressen nutzten, statt mit seriösen Fachgutachtern, wie sie üblicherweise den Gehalt und die Methodik wissenschaftlicher Artikel prüfen. In früheren Fällen hatten Autoren unter falscher Identität ihre eigenen Aufsätze begutachtet und zur Veröffentlichung freigegeben. Im aktuellen Fall scheinen die Autoren der Publikationen überwiegend unschuldig zu sein. Gegenüber dem Weblog retractionwatch.com sagte ein Sprecher des Verlags, vermutlich habe eine Agentur die Fäden gezogen, die den Fachautoren beim Schreiben der Aufsätze zur Seite stehen sollte. Auch andere Verlage mussten in jüngerer Zeit Fachveröffentlichungen wegen falscher Gutachten zurückziehen.

© SZ vom 20.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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