Die Zahl:40 000

Jahre lang eingefroren - und jetzt wieder lebendig: Nach dem Auftauen von Permafrostboden kringeln sich darin Faden­­würmer. Sie stammen aus der Eiszeit und haben in einem Ruhestatus Jahrtausende über­standen. Das ist interessant für die medizinische Forschung.

Jahre waren Fadenwürmer im Eis eingefroren und sind dennoch wieder zum Leben erwacht. Das berichten Biologen aus Russland, die Proben aus dem sibirischen Permafrostboden eingesammelt und anschließend aufgetaut haben. Nach einigen Wochen kringelten sich darin die kleinen Überlebenskünstler und begannen wieder zu fressen. Es war ihre erste Mahlzeit seit der letzten Eiszeit. "Das ist der Nachweis, dass mehrzellige Organismen über lange Zeit im Permafrostboden überleben können", schreiben die Wissenschaftler um Anastasia Shatilovich im Fachmagazin Doklady Biological Sciences. Kryobiose ist der Fachausdruck für das Überdauern von Lebewesen in gefrorenem Zustand. Dabei werden alle Stoffwechselvorgänge abgeschaltet, doch der Organismus lebt weiter. Für diese Fähigkeit müssen die Würmer einen speziellen Anpassungsmechanismus haben, vermuten die Forscher, der für die Medizin interessant sei.

Die Zähigkeit der Fadenwürmer ist beeindruckend - doch nichts gegen die Überlebensfähigkeit so mancher Einzeller: Bakterien der Gattung Bacillus können noch nach 250 Millionen Jahren wieder zum Leben erwachen.

Stephanie Göing

© SZ vom 30.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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