Die Korrekturen:Wo Wissenschaftler irrten

Heilt eine Wunde wirklich besser, wenn man sie an der Luft trocknen lässt? Und auf welcher Seite schlägt eigentlich das Herz? Weit verbreitete Weisheiten haben sich als falsch erwiesen.

"Eine Wunde heilt besser, wenn man sie an der Luft trocknen lässt." Nein. Das wird zwar oft behauptet, wenn ein weinendes Kind oder ein jammernder Erwachsener ein Pflaster für eine Wunde verlangt. Besser wäre es aber, die blutende Verletzung abzudecken.

Denn wird die Wunde feucht gehalten, regenerieren sich beschädigte Blutgefäße schneller. Zudem sinkt das Risiko einer Entzündung. Ärzte empfehlen: Eine Wunde sollte etwa fünf Tage mit einem Pflaster bedeckt werden.

"Das Herz eines Menschen schlägt auf dem rechten Fleck - und der ist immer links." Nicht unbedingt. In Deutschland wird etwa eines von 20 000 Babys mit spiegelverkehrten Organen geboren. Situs inversus heißt dieses Phänomen. Dabei schlägt das Herz nicht nur auf der rechten Seite.

Auch in sich ist das Organ, wie alle weiteren, spiegelverkehrt aufgebaut. Noch seltener kommt der Situs ambiguus vor. Dabei haben die Organe ihre normale Form, sitzen aber auf der falschen Körperseite.

"Säugetiere legen keine Eier."

Fast richtig. Doch gibt es zwei Arten, die zu den sogenannten Ursäugetieren zählen und Eier zur Fortpflanzung legen: das Schnabeltier und der Ameisenigel.

Beide sind zudem Kloakentiere. Das bedeutet, dass Harnleiter, Darm und Geschlechtsorgane in einer gemeinsamen Öffnung münden: der Kloake. Durch diese legen die Tiere, die auch als lebende Fossilien bezeichnet werden, ihre kleinen, von einer dünnen, ledrigen Haut umgebenen Eier.

© SZ Wissen 11 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: