Die Internationale Raumstation ISS:Geschichte der Internationalen Raumstation

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Ursprünglich als Idee der USA begonnen, entwickelte sich die Raumstation zu einem Projekt, an dem 16 Staaten beteiligt sind.

Mit dem Start von Salyut 1 1971 begann die Ära der Raumstationen. Vor allem die UdSSR brachten eine ganze Reihe Stationen in die Erdumlaufbahn, während die USA sich auf einen Versuch, Skylab, beschränkten. Mit den amerikanischen Plänen für eine neue Raumstation kam in den 80er Jahren schließlich das Projekt ISS ins Rollen.

Die Internationale Raumstation (ISS), wie sie ab 2004 im Orbit kreisen soll (Foto: NASA)

Erste Bezeichnung "Freedom"

1984 hatte US-Präsident Ronald Reagan der NASA den Auftrag erteilt, die "Space Station Freedom" zu konstruieren.

Vier Jahre später stoßen die Weltraumorganisationen der Kanadier, CSA und der Europäer, ESA, zu dem Projekt.

1989 folgen auch die Japaner.

Aus "Freedom" wird "Alpha"

1993 streichen US-Präsident Bill Clinton und der amerikanische Kongress die Raumstations-Pläne zusammen, aus der "Freedom" wird die Station "Alpha". Im Jahr darauf stoßen die Russen zu dem Projekt, nachdem sie ihre eigenen Pläne einer MIR II nicht bezahlen können. Das gemeinsame Ziel heißt jetzt "International Space Station" ISS. Erster Versuch einer Zusammenarbeit im Weltall ist die Ankopplung eines amerikanischen Space Shuttles an die MIR.

1998 unterzeichnen die Vertreter von 15 Ländern in Washington ein internationales Abkommen über den gemeinsamen Bau und Betrieb einer internationalen Raumstation. Die ISS wird ihrem Namen gerecht.

Der Aufbau seit 1998

Am 20. November 1998 startet eine russische Trägerrakete vom Typ Proton mit dem ersten ISS-Modul Zarya (Morgenröte).

Am 4. Dezember des gleichen Jahres folgt die US-Raumfähre Endavour mit dem amerikanischen Modul Unity, einem Verbindungsknoten mit Andockstellen.

Am 27. Mai 1999 startet das US-Space Shuttle Discovery. An Bord ist Baumaterial für die ISS. Die Besatzung nimmt Reparatur-Arbeiten an der Station vor.

Die für 1999 geplante Integration eines weiteren russischen Moduls der ISS wird auf das Jahr 2000 verschoben.

19. Mai 2000: Der Flug der Atlantis beginnt nach etlichen Tagen Verzögerung. Ihr Auftrag: Der Kurs der Station muss korrigiert werden.

Juli 2000: Das zweite russische Modul, Sweda, wird angebaut. Dieses Herzstück der Anlage enthält Wohnquartiere für Langzeitaufenthalte der künftigen Besatzungen der ISS.

September 2000: Die Atlantis kehrt zur ISS zurück, um die Station mit weiteren Vorräten und Ausrüstung zu beliefern.

Oktober 2000: Die Mannschaft der Discovery bereitet die Station auf das Anbringen der Solarsegel vor.

Oktober 2000: Eine russische Sojus-Rakete bringt die erste Crew zur Raumstation. Die ISS wird von jetzt an permaent bewohnt sein. Die erste Besatzung: Der Amerikaner Bill Shepherd (Commander) sowie die beiden Russen Yuri Gidzenko und Sergei Krikalev.

November 2000: Die Crew der Endeavour bringt die bisher größten Sonnensegel, die jemals im All verwendet wurden, an die ISS an. Von nun an ist die ISS ein neuer Stern am Nachthimmel.

Februar 2001: Die Atlantis bringt das Forschungsmodul "Destiny" zur ISS.

März 2001: Die Discovery bringt mit dem Russen Yury Usachev und den Amerikanern James Voss und Susan Helms die Ablösung für die erste ISS-Crew.

April 2001: Die Endeavour transportier einen Greifarm aus Kanada zur Raumstation, der beim weiteren Zusammenbau der Station helfen wird. Außerdem bringt das Shuttle das italienische Logistikmodul "Raffaello" zur ISS.

April 2001: Dennis Tito startet als erster Weltraumtourist ins All.

Juli 2001: Die Atlantis bringt mit einem Monat Verspätung eine Luftschleuse zur ISS, mit der die ISS-Crew auch ohne angedocktes Shuttle in den Weltraum aussteigen kann.

August 2001: Die Discovery transportiert die dritte Besatzung zur ISS.

September 2001: Mit einem unbemannten Raumfrachter wird das "Pris-Modul" zur ISS gebracht. Jetzt besitzt die Raumstation eine zweite Ausstiegsluke, an der russische Raumschiffe andocken können.

Dezember 2001: Die Endeavour bringt die vierte Crew zur ISS: den Russen Juri Onufrienko (Commander) und die beiden Amerikaner Carl Walz und Daniel Bursch.

November 2001: Es kommt zu Finanzierungsproblemen, die die Fertigstellung gefährden. Es fehlen 8,3 Milliarden Dollar. Deshalb soll auf das Wohnmodul und das Rettungsraumschiff verzichtet werden. Die Astronauten können sich mit Sojus-Kapseln in Sicherheit bringen, die allerdings nur drei Plätze besitzen. Das bedeutet, es kann keine Crew mit mehr Mitgliedern geben.

April 2002: Die Atlantis transportiert ein kurzes Gerüst zur ISS. Bis 2004 soll es auf fast 100 Meter ausgebaut und mit Solarflügeln und Hitzeschildern bestückt werden.

April 2002: Der 28-jährige Südafrikaner Mark Shuttleworth fliegt ein als zweiter Weltraumtourist von Baikonur aus zur ISS.

Juni 2002: Die Endeavour transportert eine neue Besatzung zur ISS: Der Russe Valery Korzun (Commander) und die beiden Flugingenieure Peggy Whitson (USA) und Sergei Treschev (Russland). Sie löst die alte Crew nach einem halben Jahr im All ab.

Oktober 2002: Die Atlantis bringt weitere Anlagen zur Raumstation.

November 2002: Die Endeavour fliegt eine neue ISS-Crew zur ISS: Die Amerikaner Donald R. Pettit und Kenneth D. Bowersox sowie den Russen Nikolai M. Budarin

Februar 2003: Die Columbia explodiert beim Landeanflug. Wegen des folgenden Flugverbots der Space Shuttles kann die ISS vorerst nicht weiter ausgebaut werden. Transportflüge sind nur noch mit russischen Raketen möglich.

April 2003: Die siebte Crew wird von einefr Sojus-Rakete zur ISS gebracht. Die Astronauten Yuri Malenchenko und Edward Lu sollen die Station warten.

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