Bundesfinale "Jugend forscht":"Solche Helden braucht das Land"

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Die pfiffigsten Nachwuchsforscher Deutschlands sind heute ausgezeichnet worden. Beim diesjährigen Bundeswettbewerb "Jugend forscht" wurden in Hamburg die Sieger gekürt.

Vor rund 1.200 Gästen erhielten die jungen Wissenschaftler in einer von ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein präsentierten Feierstunde ihre Auszeichnungen. Die Siegerprojekte hätten in diesem Jahr durchfächerübergreifende Forschungsfragen bestochen, hieß es.

Sieger von "Jugend forscht" im Bereich Physik: Florian Ostermaier und Henrike Wilms aus Baden-Württemberg neben Bildungsstaatssekretär Andreas Storm (r) und Vorstandschef der Beiersdorf AG Thomas-B. Quaas (l) (Foto: Foto: dpa)

Vertreter aus Forschung und Wirtschaft überreichten den jeweils fünf besten Teilnehmern der sieben Fachgebiete die Preise. Der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesbildungsministeriums, Andreas Storm, lobte den Wettbewerb als eines der besten Konzepte zur Förderung des Forschungsnachwuchses und sagte: "solche Helden wie unsere Gewinner braucht das Land".

Der Bundessieg im Fachgebiet Biologie ging an Ajescha Prozell (15) aus Berlin. Sie entwickelte ein zuverlässiges und kostengünstiges Verfahren um Insektizide nachzuweisen. Die Schülerin hatte die Idee, dass die besten Spürnasen für die Gifte die Insekten selber sind.

Im Fachgebiet Physik setzten sich die Baden-Württemberger Florian Ostermaier (18) aus Ostrach und Henrike Wilms (19) aus Tettnang gegen die zwölf anderen Mitbewerber durch. Sie zeigten, dass Regentropfen im Fallenihre Form verändern, was im Schein von Licht zu rhythmischen Blitzen führt.

Im Fach Technik siegte der 18-Jährige Florian Schöns aus Bayern mit einer kostengünstigen 3-D-Kamera, die mit zwei Objektiven neben Farben auch digitale Informationen zur Tiefe aufzeichnet.

Über den Chemie-Bundessieg freute sich der 18-jährige Johannes Wandt aus Bayern mit einem neuen Erklärungsansatz und derErkenntnis, dass der Prozess der Magnetbildung des Eisenoxids Magnetit mehrstufig erfolgt.

Im Fach Geo- und Raumwissenschaften siegte der 18-jährige Max Frenzel aus Sachsen, der die Verwitterung und Neubildung von Mineralien auf der Halde eines ehemaligen Nickelbergwerkes untersuchte.

Den ersten Preis in der Kategorie Arbeitswelt gewannen der 19-jährige Jürgen Stadelmaier, der 22-jährige Matthias Müller und der 21-jähirge Ralph Strobel aus Baden-Württemberg. Sie konstruierten einen computergesteuerten Simulator für den Segelflug.

Der 19-jährige Martin Maas aus Sachsen-Anhalt überzeugte im Fach Mathematik/Informatik mit einer selbst programmierten Software, die verschlüsselte Daten so versteckt, dass sie bei der Übertragung im Internet nicht bemerkt werden.

Storm überreichte im Anschluss außerdem die höchst dotierten Sonderpreise des Wettbewerbs. Den Preis des Bundespräsidenten erhielt Dominik Schubert aus Ismaning bei München für die Konstruktion eines Spektrometers. Dies ist eine Messapparat, der ähnlich einer Digitalkamera Bilder aufnimmt und beispielsweise chemische Verunreinigungen im Wasser erkennt.

Den Preis der Bundeskanzlerin für die originellste Arbeit gewann Raphael Errani aus Niedersachsen. Der 17-Jährige analysierte im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften die Wahrscheinlichkeit, dass größere Meteoriten die Erde treffen.

Den Preis der Bundesbildungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit gewannen Milan und Dragana Gerovac (18 und 17 Jahre) aus Hessen mit einem Verfahren, mit dem Bauern ökologisch und günstig mittels Pilzkulturen und Stroh einen hochwertigen Dünger aus Gülle erzeugen können.

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