Bildtechnik:Aus der kleinen Welt

Der Schildkröten-Embryo, aus Hunderten Einzelbildern zusammengesetzt. (Foto: Teresa Zgoda, Teresa Kugler/Nikon Small World Contest)

Mit dem Fluoreszenz-Bild eines Meeresschildkröten-Embryos gewinnen zwei US-Forscherinnen den ersten Preis im Nikon Small World Wettbewerb.

Von Nora Ederer

Wer einmal bei Schwarzlicht tanzen war, dem ist wahrscheinlich aufgefallen, dass helle Schnürsenkel, weiße Kleidung und Zähne in der Dunkelheit plötzlich anfangen weiß-bläulich zu strahlen. Es gibt auch bunte Neonfarben, mit der sich Feierwütige Muster auf Gesicht und Hände malen können, die dann unter der UV-Strahlung auf der Tanzfläche grell leuchten. Fluoreszenz nennt sich dieser Effekt. Zwei US-Forscherinnen haben ihn genutzt, um den Embryo einer Meeresschildkröte - markiert mit fluoreszierenden Substanzen - in blau, grün und violett zu fotografieren. Mit der Aufnahme gewinnen die beiden nun Nikon Small World, einen Fotowettbewerb für Mikrofotografie, der dieses Jahr zum 45. Mal stattfand.

Für das Bild fotografierten Teresa Zgoda und Teresa Kugler den Embryo durch ein Stereomikroskop - oder besser gesagt immer nur kleine Teile von ihm, denn obwohl das Tier nur zweieinhalb Zentimeter lang war, war es doch viel zu groß, um komplett unter das Mikroskop zu passen. Anschließend fügten die beiden Frauen mühselig mehrere Hundert Einzelbilder der Schildkröte zusammen, bis sie zu der nebenstehenden Aufnahme gelangten. Das Foto sei ein "meisterhaftes Beispiel für Image-Stitching", begründete die Jury ihre Entscheidung - also das Erstellen einer großen Fotografie aus verschiedenen kleinen Einzelaufnahmen, die Ausschnitte des Motivs zeigen.

© SZ vom 29.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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